Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 87
(PDF, 62 MB)
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Pater Burger zwischen Tennenbach und Kiechlinsbergen

Mechthild Michels (t)

Allgemeine Einführung

Am 23. Mai 2004 wurde in Kiechlinsbergen in den Räumen der Winzergenossenschaft die
Ausstellung „Kloster Tennenbach und das Dorf Kiechlinsbergen" eröffnet. Die Organisation
und Gestaltung dafür hatte maßgeblich die rührige Vorsitzende des Heimatvereins Kiechlinsbergen
, Carola Mutschier, getragen' . Fachlich wurde sie von Pfarrer Anton Weber aus Kiechlinsbergen
und der Autorin unterstützt. Anlass für die Präsentation war der 250. Todestag des
Abtes Leopold Münzer (t 1754). Der 38. Abt trat 1725 sein Amt an und ließ das Zisterzienserkloster
Tennenbach nach einem Brand neu erbauen. Die Pfarrgemeinde Kiechlinsbergen
besitzt ein schönes Porträt von ihm. In den Zwickeln des Ölgemäldes sind gleichzeitig die vier
unterstellten Frauenklöster dargestellt: GünterstaF, Friedenweiler3, Wonnental und Lichten-
thal4. (Siehe Seite 45)

Die Verbindung des Klosters Tennenbach mit
Kiechlinsbergen reicht bis in das Jahr 1344
zurück, als das Kloster Andlau den Dinghof
samt Schultheißenamt an das Kloster veräußerte5
. Im 15. Jahrhundert hatte die Familie
Küchlin die Ortsherrschaft inne, je hälftig als
Lehen vom Kloster Andlau und vom Kloster
Tennenbach. Sie gaben dem ehemaligen
„Niederbergen" den Namen „Küchlinsbergen
". 1659 schließlich führten die Verhandlungen
zwischen dem Kloster Andlau und
Tennenbach zum Verkauf: Die Äbtissin des
Klosters Andlau, Maria Beatrix von Eptingen,
veräußerte für 2500 Gulden den Bergener
Besitz an Abt Hugo und das Kloster Tennenbach6
. 1682 folgte die Pfarrei. Damit war am
Ende des 17. Jahrhunderts das Kloster Tennenbach
fast alleiniger Grundherr in Kiechlinsbergen
.

Zwischen dem Kloster Tennenbach und dem
Dorf Kiechlinsbergen gab es regelmäßige
Kontakte, zeitweise lebten der jeweilige Abt
und auch einige Mönche in Kiechlinsbergen.
Die heutige Propstei - in den Jahren 1776 bis
1778 erbaut - wird landläufig als Schloss
bezeichnet. (Anhang 1) Sie hatte einen Vorgängerbau
. Prälat Bernhard Stolz, seit 1637
Abt des Klosters, kehrte 1645 aus dem Exil
zurück und lebte in Kiechlinsbergen, wo er
am 20. Februar 1651 nach längerer Krankheit

Als Mechthild Michels diesen Beitrag
schrieb, konnte sie wohl nicht ahnen, dass
sie die Veröffentlichung nicht mehr erleben
würde. Ihr Dasein nahm ein frühes Ende. Im
Alter von 47 Jahren erlag sie Anfang Februar
2007 einem unheilbaren Leiden.

Nach vielfältiger Tätigkeit als Archäologin,
in der Denkmalpflege in Hessen und als wissenschaftliche
Mitarbeiterin in der Steinzeitwerkstätte
Zürich war sie als Museumsbeauftragte
in Riegel aktiv und betreute seit
zehn Jahren auch das Stadtarchiv Endingen,
wo sie sich kenntnisreich und mit großem
persönlichem Engagement für die Präsentation
der Lokalgeschichte einsetzte. Mit der
Erarbeitung und textlichen Aufbereitung der
Ortsgeschichte „ 700 Jahre Riegel am Kaiserstuhl
" (2000) hat sie einen wertvollen
Beitrag zur Frühgeschichte und Dorfentwicklung
in unserer Region geleistet.

Die Redaktion der „Pforte" verdankt ihrer
Mitarbeit nicht nur sachkundige Beiträge,
sondern jederzeit bereitwillige Auskünfte
und anregende Ratschläge. Vorstand und
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für
Geschichte und Landeskunde in Kenzingen
e. V. werden Mechthild Michels stets ein
ehrendes Gedenken bewahren.

Helmut Reiner

Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und
Landeskunde in Kenzingen e.V.

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