Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 95
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sach den Schutzbrief. Danach weilte er sechs Wochen lang in Wonnental, bevor er sich im Tennenbacher
Hof in Endingen niederließ: „ welches ihm P. Conrad hatt zurüste lassen und hatt
ihm zum einstand gebe an gelt bey vierthalb hundert gülden, zwo kühe, zwo junge pferd, 2 cal-
bene, etlich Schwein, hüener, etliche fruchte, zwey faß mit wein, gebauwte räbe und acker und
allen hausrath und leingwand. " Teile davon hatte er aus dem alten Klosterbestand zurückgewinnen
können.

1645 gab es weitere Militärbewegungen, wobei das Kloster Lichtenthai im April wieder Schaden
erlitt. Am 2. Oktober kehrte M. Helena Löffler aus dem Exil in Rothaus (Schweiz) zurück.
Am 2. Mai 1646 wurde M. Salome von Reinach neue Äbtissin von Kloster Günterstal. Trotz
bereits laufender Friedensverhandlungen seit 1644/45 war im April 1647 der gesamte Breisgau
von Franzosen und Weimarern belagert, die entsprechende Kontributionen verlangten. „Den
27. April anno 1647 hab ich mit einem Bauren von Kiechlinspergen - Hans Schneider genannt
- gen Wolfach verreisen müessen. [...] Da ich daselbsten ankommen, war ich zwar freundtlich
vom Obersten empfangen [...] denn er vermeinte, ich were der Prälat Selbsten. Darumb nahm
er auch seine fürnehmste Hauptleut, damit sie mir mit Trinken stark zusetzen sollen und ich
darnach umb so reichlicher ihm Contribution versprechen herausließ. [...] Aber ich bot nichts
darauf sundern sagte: das Gottshaus stand noch öd, außer eines armen Mannes, der nur eine
Geis hette, und das Dorff Kiechlinspergen bestehe nur erst in 6 Bauren." Pater Burger gelang
es, die Summe von 200 Dukaten auf 40 Reichstaler zu reduzieren.

Am 9. Juni 1647 „ist abermale v/7 kriegsvolck durch Kenzinge marschirt, doch Wunnenthal
unschädlich ". Am 13. Juni 1647 zog Pater Burger mit einer Magd, einem Buben und einer Kuh
nach Tennenbach, um dort den baulichen Anfang zu machen. Abt Bernhard und ein Bürgermeister
zu Emmendingen gaben ihm das Geleit. „Da war das Closter noch gantz und gar rui-
nirt, kein fenster in keiner stube, alles verwildert." Das Kloster lag seit 14 Jahren öd. Mit

Taglöhnern wurden die wilden Bäume entfernt......alß nemblich dass ganze schlaffhaus fach,

die sägmüli, dass gast oder Bursiathaus, [...] dass ober gartehaus, die ziegelhitte und ziegel-
brennoffe, das thorhäusli, der pferdstall beym thor, die ganze meyerey sampt den scheuwre und
das wäschhaus" mussten neu aufgebaut werden.

Am 13. November 1648 starb Schwester Barbara Caspar, die während des ganzen Krieges bei
der Äbtissin geblieben war. Am 20. November 1649 starb die alte Priorin Anna Dorothea Trautwein
, fast achtzigjährig. Nach dem Friedensschluss kehrten die Mönche und Nonnen aus dem
Exil zurück, so am 11. November 1650 Anna Maria Knöll aus Köln. Am 13. Februar 1651
wurde Maria Bernarda Lehner ins Noviziat aufgenommen. Damit war für Wonnental wieder
ein Anfang gemacht.

Auch im Kloster Tennenbach begann der Wiederaufbau. „Den 18. Februar anno 165o ist der
Brennofen und die Ziegelhütte zu Thennenbach wider aufgericht worden. Kurz zuvor hab ich
auch den ersten Müller zu Thennenbach wieder angenommen, hieß Thoma Baur, ist hernach
Müller zu Kiechlinspergen im Hoff worden. " 1660 hatte Abt Hugo schwere Auseinandersetzungen
mit den Kiechlinsbergener Untertanen, wobei er den Kürzeren zog. Im Juni 1665 wurde
„die Müli im Kiechlinsperger Hoff wider ganz aufgericht".

Das Kloster Wonnental nahm am 12. August 1657 fünf weitere Töchter als Novizinnen auf.
Am 25. August 1658 wurden sie zu Professen. Am 14. Oktober kam wieder eine Monstranz in
das Gotteshaus. Am 30. Oktober wurde ein Teil des Kreuzganges von der Kirchentür bis an die
Abtei neu aufgebaut. Das Holz dazu wurde im Ettenheimmünsterischen und Bombachischen
Wald aufgekauft. Am 1. März 1660 malte Pater Burger zusammen mit einem Studenten die

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