Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 227
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0229
Ein Besuch der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthai1
- Beziehungen, Geschichte, Spiritualität, Klosteralltag,
geistige und historische Bedeutung

Klaus Weber

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e.V.
(AgGL) erinnern sich noch gerne:

1. 1994 besuchten uns die Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthai, der Spiritual und
zwei Schwestern im Rahmen der Pforte-Präsentation Wonnental im St.-Maximilian-Kolbe-
Haus in Kenzingen.

2. 1995, das Jubiläumsjahr 750 Jahre Abtei Lichtenthai, schenkte der ganzen „Gemeinde Wonnental
", wie uns die Klostergemeinschaft nennt, ein ganz besonderes Ereignis, einen feierlichen
Empfang bei der 45. Äbtissin Sr. Maria Adelgundis Seile im Kloster Lichtenthai.
Über 100 Besucher sind aus Kenzingen mitgekommen.

3. Die Veranstaltungsreihe im Herbst 2003 „Die Säkularisation von 1803" fand große öffentliche
Resonanz. Bemerkenswert und Anlass für weitere Aktivitäten der AgGL waren die
dabei formulierten Fragestellungen wie z.B.

- Klosterideale vor der Säkulariserung und "Auswüchse"; Leistungen des Ordens, reiches
Erbe aus der Vergangenheit, d. h. geistiges Erbe;

- Wie geht man mit säkularisierten Klöstern heute um?

- Aufgabenstellung der Klöster heute;

- Das Kloster als kirchlicher Gesprächspartner, unabhängig und vom Alltagssystem befreit.

Vielfältige Beziehungen zwischen Lichtenthai und Wonnental ermuntern uns, die Geschichte
beider Zisterzienserinnenklöster in Erinnerung zu halten:

- Die sieben Urkunden von Papst Innozenz IV. vom 9. Oktober 1246 (Abb. 1) sind an die
Zisterzienserabtei Tennenbach gegangen, über die die Markgrafen von Baden die Vogtei
ausübten. Diese Urkunden privilegierten den Zisterzienserorden ganz allgemein und wurden
für jedes einzelne Kloster immer mit dem gleichen Wortlaut ausgefertigt. Sie kennzeichnen
die hohe Bedeutung des Zisterzienserordens, um den sich der Papst in diesen Jahren
bemüht hat. Hier liegt das früheste Beispiel von Gemeinsamkeit zwischen Lichtenthai
und Wonnental vor.

- 1242 erstmals bezeugt, schwankte das Kloster Wonnental jahrzehntelang zwischen verschiedenen
Orden. So sollten die Schwestern 1245 auf päpstliche Weisung dem Dominikanerorden
einverleibt werden; zwischen 1248 und 1256 galten sie als Zisterzienserinnen
und 1261 wieder als Dominikannerinnen, bis sie endlich 1262 auf wiederholte Anordnung
des Papstes in den Zisterzienserorden förmlich inkorporiert wurden. Die Abtei Tennenbach
(1161) besaß über Wonnental seit seiner Gründung und über Lichtenthai (1245) ab 1668 bis
zur Säkularisierung 1803 das Paternitätsrecht; das bedeutete pastorale und wirtschaftliche
Betreuung von Tennenbach aus. Ein Ölgemälde von Abt Leopold Münzer (1725-1754) zeigt
in den Zwickeln die unterstellten Frauenklöster: Wonnental, Lichtenthai, Günterstal und
Friedenweiler (S. 45).

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