Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 272
(PDF, 62 MB)
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Einführung in die Jubiläumsveranstaltung

am 16. November 2005 in der Turn- und Festhalle Kenzingen

Oberstudiendirektor a. D. Anton Wild

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler!

Das hat es in Kenzingen wohl noch nie gegeben, dass Schüler und Lehrer der Grundschule, der
Hauptschule und des Gymnasiums gemeinsam einen Festabend veranstalten - und zwar zum
Jubiläum eines Vereins - und dass sie sich mit ihrem Programm auf das Leitwort beziehen,
unter dem der Verein seine Tätigkeit versteht:

Mensch, Kultur, Geschichte - gestern und heute.

Dabei geht es den Schülern hauptsächlich um die drei unscheinbaren Wörtchen "gestern und
heute". Unser Jubilar versteht sie als Aufgabe, andere eher als eine Frage. „Was bedeutet uns
das Vergangene", so überlegen sie, „wo wir doch mit der Gegenwart alle Hände voll zu tun
haben?"

Die Antwort der Grundschüler und der Hauptschüler kennen wir schon. Sie sind ganz praktisch
auf die Schatz- beziehungsweise Spurensuche gegangen und sind fündig geworden. Die einen
haben zahlreiche Motive neu entdeckt und dokumentieren mit ihren Fotos, was die Vorfahren
uns an Schönem und Nützlichem hinterlassen haben. Sie wissen jetzt, dass vieles von dem, was
früher geschafft und geschaffen wurde, noch da ist, hier bei uns, und uns gehört. Die Spurensucher
haben das Universum durchstreift und die kleine Welt ihrer Stadt: „Überall sind die Spuren
der Geschichte", stellen sie fest, „aber an jedem Ort sind es andere".
Auch die Antwort der Chor- und Musik-AG lässt keinen Zweifel zu: "Mir schwätze unn singe
gäärn Alemannisch, aber wir können Hochdeutsch."

Die Lehrerinnen haben mit diesen Projekten natürlich noch ein längerfristiges Ziel verbunden.
Sie wünschen, dass die Schüler ihre jetzt spielerisch entdeckten Schätze später als einen wirklichen
Schatz betrachten und als ihr Eigenes bewahren.

Die Beiträge der Schüler und Lehrer des Gymnasiums haben wir noch vor uns. Wer die mitreißenden
Rhythmen der Schulband kennt, weiß, sie gehören zum „Heute", aber sie begeistern
auch die Herzen der Historiker.

Die Präsentationen aus dem Geschichtsunterricht spannen den Bogen vom Widerstand im
„Dritten Reich" bis zu den Gladiatoren im alten Rom. Uns Deutschen sind die Geschehnisse in
der NS-Diktatur brennend nahe, und gerade an den Gedenktagen dieser Wochen wird uns eindringlich
bewusst: das Leid von Millionen ist in der Erinnerung gegenwärtig und fordert von
uns eine Antwort. Auch der Aufstand der Sklaven, 73 Jahre vor Christus, gegen die Weltmacht
Rom, hat seinen Platz im geschichtlichen Gedächtnis Europas bewahrt. Daran erinnert der
Name Spartakus, ein entflohener Gladiator und der Anführer der Skaven. Gegen Ende des 1.
Weltkrieges machten in Berlin die einen ihn zu ihrer Symbolfigur, den Gegnern war er ein
Feindbild.

Lehrstunden der Schüler über ihre Begegnungen mit der Geschichte - gibt es ein passenderes
Geburtstagsgeschenk für einen Jubilar, der es sich zur Aufgabe macht, das Geschichtsbe-
wusstsein lebendig zu erhalten und zu fördern? Lassen Sie mich auch über ihn ein paar Worte
sagen.

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