Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
28. und 29. Jahrgang.2008/2009
Seite: 232
(PDF, 48 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2009-28-29/0234
Walter Linemann zum Gedenken

Eine nachträgliche Würdigung

Ein echter Kenzinger war Walter Linemann, der ehemalige Ratschreiber und Amtsrat, wie
damals der Hauptamtsleiter genannt wurde.

Den Ruhestand verbrachte er still und zurückgezogen im Kreise seiner Familie, immer wieder
sich vertiefend in sein umfangreiches lokalgeschichtliches Privatarchiv. Sein Tod am 17. Juli
2009 ist der gegebene Anlass, um Persönlichkeit und Verdienste dieses Mannes in das Blickfeld
der Öffentlichkeit zu rücken. Mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut, fühlte
sich Walter Linemann schon immer eingebunden in das gesellschaftliche Umfeld seiner
Geburtsstadt. Schon in der Friseurstube seines Vaters wurde lebhaft über die kleinen und großen
Vorkommnisse der Gemeinde debattiert. Auch die Mutter mischte sich zuweilen in diese
Männergesellschaft ein, nebenbei eifrig bemüht, den Kunden ihre Bärte gut einzuseifen. Weit
über seine beruflichen Aufgaben hinaus reichte sein Aktionsfeld. Ob im Stiftungsrat der katholischen
Pfarrgemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Sportverein, der Oberrheinischen
Narrenschau, überall setzte sich Linemann für die Belange der Allgemeinheit ein. Auch mit
der großen Rebflurumlegung (1970-1975) Hummelberg, dem Wasserverband Alte Elz und der
Elzwiesen-Wässerungs-Genossenschaft sowie der Stadtverschönerung verbindet sich sein
Name.

Sein besonderes Anliegen galt der Pflege von Heimat und Brauchtum, wie es sich in der überlieferten
Geschichte von Dorf und Stadt Kenzingen niederschlägt. Für viele Aktionen des Heimat
- und Verkehrsvereins e. V. und der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde
in Kenzingen e. V. wurde er zum Impulsgeber. Nicht nur die Auswertung von aufschlussreichen
Archivalien, die Sammlung von historischen Objekten und deren sorgsame Bewahrung
sind seiner Aufmerksamkeit zu danken, sondern auch die Idee für das Projekt Geschichtsweg
(1989). Die Beschäftigung mit den Texten bildeten die Grundlage für die Veröffentlichung des
Handbuches "Der kurze Weg durch die lange Geschichte", eine erstmalige kurzgefasste Darstellung
der Stadtentwicklung und eine Beschreibung der Baudenkmale. Leider fand der Lieblingsgedanke
von Walter Linemann, die Einrichtung einer städtischen Sammlung, bei den
zuständigen Gremien keine Zustimmung. Mit Rat und Tat unterstützte er die Redaktion der
"Pforte" in ihren Bemühungen, das Geschichtsbild von Kenzingen zu ergänzen und zu vervollständigen
, mit sachkundigen Beiträgen über Vergangenheit und Gegenwart.

Dafür gebühren unserem langjährigen Mitglied nicht nur der Dank und die Anerkennung der
Vorstandschaft der AgGL, sondern auch all jener Menschen, die sich der Stadt Kenzingen und
ihren Bürgern verbunden fühlen.

Helmut Reiner

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