Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 37
(PDF, 66 MB)
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wollte es keine weitere Partnergemeinde in einer so großen Entfernung. Auch
das höchst unterschiedliche Größenverhältnis der beiden Kommunen spielte eine
Rolle. Während sich die Einwohnerzahl von Sisak auf 48 800 (2011) beläuft,
zählt Remchingen 11 700 (2012) Einwohner. Daher blieb es bei einer lockeren,
privat geprägten Verbindung; seitens der Gemeinde Remchingen bestehen keine
Kontakte mehr. Anscheinend geht das Interesse an einem offiziellen Fortbestand
der Verbindung von Sisak aus. Während die städtische Homepage Sisaks unter
den acht Städtefreundschaften auch Remchingen aufführt, betont Remchingen auf
seiner Homepage, dass es bisher nur eine Partnerschaft eingegangen sei, nämlich
mit San Biagio Platani47.

Neuere Begründungen von kommunalen Verbindungen

In den letzten Jahren kam es nur zu wenigen Abschlüssen neuer Partnerschaften
zwischen baden-württembergischen und kroatischen Kommunen. War schon
1994 zwischen Osijek und Pforzheim ein Freundschaftsvertrag geschlossen worden
, so dauerte es doch außergewöhnlich lange, nämlich bis 2008, dass dieser Zustand
mit einem Partnerschaftsvertrag finalisiert wurde. Das erstaunt umso mehr
angesichts des rührigen Hilfskomitees und der daraus hervorgegangen „Deutsch-
Kroatischen Gesellschaft". Hier stellt sich die Frage, ob den Protagonisten der
Beziehung eine funktionierende Beziehung wichtiger war als deren „Adelung"
mit dem Label „Partnerschaft", oder ob es bei der Stadt Widerstände gegen letzteres
Vorhaben gab. 2007 vollzog Pforzheim die Umwandlung von vier Beziehungen
in Partnerschaften (Komitat Györ-Moson-Sopron, Irkutsk, Nevsehir, Tschen-
stochau)48. Bei allen dauerte es von der Freund- zur Partnerschaft keine zehn
Jahre. 2008, im Folgejahr, wurde dann nach 14 Jahren der Partnerschaftsvertrag
mit Osijek unterzeichnet. Besagt nun dieser späte Vertragsabschluss, dass diese
Verbindung nur von sekundärer Bedeutung war? Setzten sich zu wenig oder nicht
die „richtigen" Leute dafür ein?

Allgemein lässt sich konstatieren, dass die Zeitspanne zwischen der Unterzeichnung
des Freundschafts- und des Partnerschaftsvertrags mindestens fünf Jahre
beträgt, wie beispielsweise die Beziehung Kenzingen - Vinkovci (2002 - 2007)
belegt. Nach fünf bis zehn Jahren lässt sich eine aussagekräftige Bilanz der
Freundschaft ziehen und bei deren Tragfähigkeit die Transformation in eine Partnerschaft
vornehmen. Ungleich schneller entstand aus einer jüngeren Verbindung
eine Partnerschaft. Als Beispiel mag die Beziehung von Biograd na Moni und
Kressbronn dienen. 2009 hatte man in Kressbronn vom Interesse der Biograder
an einer Partnerschaft erfahren49. Nach wechselseitigen Besuchen wurde ohne die
Vorstufe der Beurkundung einer Freundschaft im Juni bzw. September 2010 der
Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, bei dem auch der stellvertretende Vorsitzende

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