Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 132
(PDF, 66 MB)
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Von A wie „Apoxyomenis" bis Z wie „Zwischen Adria
und Donau".

Erinnerungen an mein studentisches Praktikum in
Vinkovci

Leni Perencevic

Wer Geschichte, Volkskunde und Südslavistik, also Kroatisch und Serbisch, studiert
, fragt sich schon manchmal, wohin das eigentlich führen soll. Vor allem aber
fragen Verwandte und Freunde besorgt, was man mit so einer Studienrichtung
werden kann. Die Antwort „irgendetwas mit Kroatien und Museum" tröstet das
besorgte Umfeld wenig. Nach einem Auslandssemester an der Philosophischen
Fakultät in Zagreb, zahlreichen Seminaren und Vorlesungen zu kroatischer Geschichte
, Sprache und Literatur neigte sich 2008 mein Studium an der Albert-
Ludwigs-Universität Freiburg seinem Ende zu. Das eigene und fremde Fragen
nach Sinn und Zweck des exotischen Studiums wurde immer drängender. Wie
gut, dass ich für die Semesterferien endlich etwas Konkretes aus dem Hut zaubern
konnte: Ein Praktikum beim Roten Kreuz mit Hospitanz am Stadtmuseum
in Vinkovci: Kontakte knüpfen, Sprachkenntnisse vertiefen, in verschiedene Berufe
hineinschnuppern, dem Ziel „irgendetwas mit Kroatien und Museum" ein
Stückchen näher kommen. Und dann spielte sich in meinem Kopf ein fiktiver
Dialog mit einem Bekannten ab: „Wo liegt Winkowitsch? - „Nicht Winkowitsch,
sondern Vinkovci! Nicht alle kroatischen Bezeichnungen und Namen enden auf
-itsch! Vinkovci liegt genau richtig: in der pannonischen Tiefebene, in der Region
Slawonien." - „Slawonien?" - „Nein, nicht in der Slowakei, in Slawonien!
Genauer gesagt in der Gespanschaft..." - „Was für ein -schaff?" - „G-e-s-p-a-n-
schaft, das ist so etwas wie ein Bundesland." - „Aha." - „...Vukovar-Syrmien..." -
„Aha." - „...Weit weg von der Tourismusroute Zagreb-Dubrovnik." - „Oje!" Wie
kommt man auf die Idee, ein Praktikum in Winkowitsch, Slowakei, zu machen?

Alles begann auf der Jahrestagung 2007 des Johannes-Künzig-lnstituts für ostdeutsche
Volkskunde in Freiburg (heute Institut für Volkskunde der Deutschen
im östlichen Europa), an dem ich damals als studentische Hilfskraft tätig war.
Die Tagung, organisiert vom Geschäftsführer Dr. Hans-Werner Retterath, widmete
sich dem Thema „Kommunale Partnerschaften zwischen Ost und West".
Besonders gespannt war ich natürlich auf Rudi Nadlers Vortrag „Humanitäre Hilfe
als Basis einer gewachsenen Partnerschaft Kenzingens mit Vinkovci", denn
- Sie ahnen es bereits - alles, was irgendwie mit Kroatien zu tun hat, interessiert
mich. Ein wichtiges Fazit der Tagung: Städtepartnerschaften, die nicht nur auf

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