Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 257
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0259
Vinkovci von der Spätantike bis zum Ende des
Mittelalters (vom Ende des 4. bis zum Anfang
des 16. Jahrhunderts)

Anita Rapan Papesa / Danijel Petkovic*

Als die urgeschichtliche Siedlung an der nördlichsten
Biegung des Bosut ihren großen kulturellen
Schritt tat und Teil des großen und mächtigen
Römischen Reiches wurde, schien alles,
was danach folgte, ein Schritt rückwärts zu sein.
Archäologische Funde aus der römischen Zeit
stellten mit ihrer Menge und (zuweilen) repräsentativen
Form spätere Funde in den Schatten,
teilweise auch wegen der tief verwurzelten Meinung
, dass Cibalae am Ende des 4. Jahrhunderts
zerstört worden sei. Funde aus dem langen (folgenden
) Zeitabschnitt sind relativ selten, aber
umso wertvoller, weil sie als Beweis für die
Kontinuität von Leben und Beziehungen zwi- j. Germanischer Topf,

sehen der römischen Colonia Aurelia Cibalae
und dem heutigen Vinkovci anerkannt worden sind.

Betrachten wir die archäologischen Daten, so können wir mit Sicherheit sagen,
dass das Leben im römischen Cibalae am Ende des 4. Jahrhunderts definitiv nicht
erloschen war - sondern sich im 5. Jahrhundert fortsetzte. Eine lange Tradition
und eine eingespielte Lebensweise hinterließen eine Schicht an Funden, die nicht
für eine barbarische Besiedlung typisch ist, sondern für die Spätantike, also das 5.
und 6. Jahrhundert. Ein spätantiker Friedhof auf dem Gelände von PIK (Landwirtschaftlich
-industrieller Großbetrieb in Vinkovci [Anm. des Übersetzers]) zeugt
von der ununterbrochenen Kontinuität des Lebens in Cibalae auch am Ende des
4. und am Anfang des 5. Jahrhunderts. Fragmente von Keramikfiinden, die sich
spätantiken Herstellungsverfahren zuordnen lassen, deuten auf die Fortsetzung
der Tradition des Keramikzentrums hin und werden darüber hinaus durch Funde,
die auf die Herstellung neuer Formen verweisen, bestätigt (Abb. 1). Ein weiterer
außerordentlicher Fund, ein schriftliches Zeugnis über einen Getreidewagen aus
städtischen Beständen, den die Ostgoten im Jahr 489 im Kampf im Moorland

* Übersetzung von Marinko Pehar

257


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0259