Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 258
(PDF, 66 MB)
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der Vuka den Gepiden entwendet hatten, bekräftigt zudem die These von einem
kontinuierlichen Leben in Cibalae. Eine erneute längere Besiedlung des einstigen
römischen Cibalae belegen Funde von typischer Stempelkeramik sowie von
bisher 53 Grabstätten innerhalb des Stadtrasters (Abb. 2), die aus der Zeit der
zweiten gepidischen Besetzung Pannoniens stammen (535-567). In dieser Zeit
war Cibalae der westlichste Verteidigungspunkt des gepidischen Königreichs mit
seinem Zentrum in Sirmium.

Abb. 2: Beinkamm der Gepiden.

Alles deutet daraufhin, dass das Gebiet von Cibalae am Ende des 6. oder am
Anfang des 7. Jahrhunderts definitiv verlassen war, also nach der Errichtung des
awarischen Staates in Pannonien und nachdem Sirmium im Jahr 582 gefallen war.
Nach heutigem Stand der Forschung findet sich kein Hinweis darauf, dass irgendein
Volk die Ruinen von Cibalae besiedelt hätte, zumindest nicht bis in die
Frühe Neuzeit, als die Siedlung unter dem Namen Vinkovci auf dem Gebiet der
heutigen Pfarrkirche und dem Gebäude der Broder Vermögensgemeinde im 16.
Jahrhundert entstanden ist. Der allernächste
Fund über das Leben in Cibalae aus der nachantiken
Zeit ist der slawische Brandfriedhof,
der etwa 300 Meter westlich der Verteidigungsanlage
von Cibalae angelegt wurde, an
der Stelle der Langen Straße 99 (kroat: duga
ulica 99). Erforscht wurden insgesamt zehn
Brandgräber (Abb. 3), die aus der Übergangszeit
vom 7. in das 8. Jahrhundert datieren.
Sporadische Funde awarischer Provenienz
auf dem Gebiet des antiken Cibalae können
mit Funden auf den unweit davon gelegenen
Friedhöfen und Siedlungen von Stari Jan-

kovci, Privlaka, Nustar und Otok verbunden Abb. 3: Slawischer Topf, der als
werden. Die römischen Ruinen an sich mus- Urne verwendet wurde.

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