Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 58
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0060
Eine Gedenktafel bei Sisteron erzählt

vom Schicksal des Alfred Epstein aus Kenzingen

Otto Zinsser (|)

Etwa 30 km westlich unserer Partnerstadt Sisteron liegt an der Straße, die von
dem Dorf Eygalayes zum Col St. Jean im Westen des Montagne de Chabre hinaufführt
, an einer Wegbiegung ein Gedenkfriedhof für 35 Tote der französischen
Resistance. Auf der Namenstafel finden wir auch den Namen von Alfred Epstein,
einem im Jahre 1901 in unserer Nachbarstadt Kenzingen geborenen Bürger jüdi-
sehen Glaubens (Abb. 1 und 2). Uber seinen Lebenslauf gibt es nur spärliche Anhaltspunkte
. Aber man kann nicht umhin, an die tragischen Umstände zu erinnern,
die seinen Tod als Angehöriger des Maquis Ventoux, einer Widerstandsgruppe der
Resistance, herbeigeführt haben.

Ich möchte zunächst etwas über die Umgebung und über die traurigen Ereignisse
erzählen, die zu Alfred Epsteins Tod geführt haben, dann die wenigen bekannten
Stationen seines Lebens aufzählen und schließlich versuchen, einen Mitmenschen
aus unserer Nachbarschaft zu würdigen, der es sich offensichtlich zu einem bestimmten
Zeitpunkt seines Lebens zur Aufgabe gemacht hat, mit allen Fasern seines
Wesens gegen die Nazi-Diktatur Widerstand zu leisten.

Das Umfeld

Wenn man sich von Norden kommend im Tal des Buech unserer Partnerstadt
Sisteron nähert und ca. 15 km vor Sisteron nach Westen abbiegt, gelangt man in
eine von einem Flüsschen gebildete Schlucht, die Gorges de la Meouge, deren
natürliche Badewannen viele von uns bei einem Besuch der Partnerstadt als ideale
Freibadegelegenheit begeistert haben (Abb. 3). Folgt man dieser Straße weiter,
dann erreicht man nach ca. 30 km im Departement Dröme eine wildromantische
hügelige Berglandschaft mit kargem Boden, steinigen Wiesen zwischen kleinen
Baumgruppen und vereinzelten Gehöften, eingebettet zwischen teilweise hochaufragenden
Felsen. An einer engen Stelle des Meouge-Tales nicht weit unterhalb
ihrer Quelle liegt eingezwängt zwischen steilen Felsen in ca. 800 m Höhe Se-

*Dieser Beitrag wurde als Vortrag von Dr. Otto Zinsser am 20. November 2004 im Bürgerhaus Tutsch-
felden gehalten, im Rahmen des Symposiums „Widerstand gegen die NS-Diktatur aus Südbaden", einer
Veranstaltungsreihe der Stadt Herbolzheim.

Wir danken Familie Zinsser für die Reprogenehmigung. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der
Herausgeber aus: „s'Eige zeige", Jahrbuch des Landkreises Emmendingen für Kultur und Geschichte 20
(2006), S. 137-147.

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