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Am Nachmittag des letzten Ausflugstages in der alten Heimat kam es noch zum
obligatorischen Besuch der früheren Synagoge in Kippenheim. Ob Zufall oder
nicht: dieser 22. Juli war für die Gäste ein hoher Feier- und Gedenktag, der jährlich
an die Zerstörung Jerusalems und den Tempel erinnert; der Synagoge in Kippenheim
geschah am 10. November 1938 ähnliches ...
Im Dankschreiben an die Stadt Kenzingen vom 16. August schließt Leo Epstein
folgendermaßen: „[...] Mein Sohn Eli, der in einer anderen Welt aufgewachsen
ist und in ganz anderen Umstaenden, kann erst jetzt, und auch nur teilweise verstehen
, wie das Zusammenleben war unter den Buergern der verschiedenen Konfessionen
bevor der 12-jaehrigen Nazi-Machtherrschaft und wie es notwendig
ist, die verlorene Zeit wieder herzustellen. Der gute Wille wurde uns gegenueber
herzlich gezeigt.
In diesem Sinne, im Namen meiner ganzen Familie und hauptsaechlich in meinem
, nochmals unsere ewige Anerkennung und besten Dank -
Ihr ALT-NEUER BÜRGER Leo Epstein
Mai 2002: Alice Dreifuss Goldstein erstmals wieder in Kenzingen
Nach mehrmaligen Ermunterungen besuchte Alice, die 1931 noch in Kenzingen
geborene Tochter von Siegfried und Gretel Dreifuss zusammen mit ihrer Tochter
Beth Leah vom 20. bis zum 27.5. 2002 Kenzingen.
Bürgermeister Guderjan hatte die Gäste am Flughafen abgeholt und so gab die Stadt
ihnen zu Ehren am 21.5.2002 einen Empfang mit Eintragung ins „Goldene Buch"3.
Abb. 3: Alice Dreifuss Goldstein mit den Bürgermeister-Stellvertretern
Herbert Emmenecker und Rolf Schmidt am 21. Mai 2002.
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