Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 151
(PDF, 34 MB)
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Leo Epstein in Brasilien verstorben

Reinhold Hämmerle

Am 12.02. 2013 starb in Rio de Janeiro
im Alter von 97 Jahren Leo
Epstein. Geboren in Kenzingen am
27. Mai 1915 - also während des ersten
Weltkriegs - war er das sechste
und letzte Kind des hochgeachteten
jüdischen Handelsmannes Michael
Epstein und dessen Ehefrau Karolina
Epstein geborene Dreyfuss. Leos
Vater war als Kind von Eichstetten
mit seinen Eltern nach Kenzingen
gezogen; Leos Mutter stammte aus
Kuppenheim bei Rastatt. Die älteren
Geschwister hießen Alfred, Betty
, Heinrich, Isidor und Simon.

Leos deutschem Namen stand für
den Umgang auf hebräisch-jiddischer
Ebene der biblische Name „Lazarus
" gegenüber. In unbeschwerter
Kindheit und Jugend am Kenzinger
Kirchplatz aufgewachsen, fand er
im Nachbarhaus durch den katholischen
Stadtpfarrer Georg Gum-
bel einen idealen Hebräischlehrer.
Aufgrund seiner kleinen Statur war
er für Gumbel der „Looli"; heran-

Abb. 1: Leo Epstein 1999 am Grab seiner
Großeltern Heinrich und Rosa Epstein in Eichstetten
.

Foto: Reinhold Hämmerle.

wachsend wurde er zum „Lo"und

behielt diesen so verkürzten Kosenamen im Volksmund. Wie die Kinder der anderen
jüdischen Kenzinger Familien (2 x Dreifuss und Weil) besuchten er und
seine Geschwister die Realschule in Kenzingen. Danach folgte zwischen 1931
und 1933 eine kaufmännische Lehre bei der Zigarrenfabrik Günzburger & Co.
in Emmendingen, sowie der Besuch der Handelsschule. Bis zur „Arisierung" der
Firma Günzburger Ende Februar 1936, war er zum Leiter der Lohnbuchhaltung
bestellt. Von der Schweizer Nachfolgefirma „Burger-Söhne" zunächst weiterbeschäftigt
, kündigte er zum 30. Juni 1936, als die Repressalien gegen die jüdischen
Mitmenschen auch in Kenzingen mehr und mehr zunahmen.

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