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Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 154
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0156
Südbadener fahren zur Gedenkveranstaltung in
Eygalayes/Südfrankreich am 22. Pebruar 2014 -
Ein aktiver Beitrag zur Gedenkkultur

Hans-Werner Retterath

Die Anregung zur Gedenkfahrt nach Eygalayes kam von Irene Epstein De Cou,
der Tochter von Alfred Epstein. Sie nahm im Vorfeld des 70. Jahrestages des Massakers
Kontakt mit dem Deutsch-Israelischen-Arbeitskreis (DIA) mit Sitz in Et-
tenheim auf. Sie wünschte bei dem Gedenken in Eygalayes eine Beteiligung von
Menschen aus der Heimatregion ihres Vaters. Robert Krais, der stellvertretende
Vorsitzende des DIA, bat den früheren Gewerkschafter Hans-Peter Goergens aus
Offenburg (aufgewachsen in Ettenheim) darum, dieses Treffen mitzuorganisieren.
Mit seiner Gattin Inge Vogt-Goergens fuhr er im September 2012 nach Eygalayes
und traf sich mit Robert Pinel, dem Präsidenten der dortigen Gedenkorganisation
Association pour la Memoire de la Resistance ians les Hautes Baronnies.
Mit ihm vereinbarte Goergens die Teilnahme deutscher Antifaschisten, was in der
dortigen Region noch nicht selbstverständlich war. So waren denn auch etliche
Angehörige der Opfer zunächst nicht mit der Teilnahme von Deutschen einverstanden
gewesen.

Nach der Rückkehr nach Deutschland ging es darum, Menschen zu finden, die
bereit waren, die 650 km lange Fahrt im Winter auf sich zu nehmen. Als Nächstes
organisierte Goergens am 15. Oktober 2012 eine Info-Versammlung im DGB-
Haus in Freiburg mit der Freiburger Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes (VVN), mit Robert Pinel und seiner Ehefrau Denise. Tags darauf
besuchten sie Otto Zinsser in Herbolzheim, der wegen eingeschränkter Mobilität
nicht mitfahren konnte. Ebenso sprach Goergens den Freiburger antifaschistischen
Motorradclub „Kuhle Wampe" an, der seine Teilnahme zusagte. Unterstützung
hatte auch Arlette Hasselbach, die Präsidentin der Amis de la Foundation pour la
Memoire de la Deportation du Haut-Rhin (AFMD) signalisiert. Die AFMD kümmert
sich im Oberelsass um das Gedenken der Deportierten und Verfolgten; ähnliche
Organisationen sind in jedem Departement Frankreichs vertreten; Goergens
ist Mitglied in dieser Sektion. Weiter nahm er auch Kontakt mit dem Kenzinger
Gymnasium auf, das aber kein Interesse an einer Mitwirkung zeigte. Nachdem
man sich einen ungefähren Überblick über die Teilnehmenden verschafft hatte,
ging es an die weitere Planung. Währenddessen erreichte die Organisatoren die
Nachricht, dass Rene Pascal, ein Zeitzeuge, am 3. März 2013 im Alter von 92
Jahren gestorben war; Hans-Peter Goergens hatte ihn noch kennengelernt. Im Juli
2013 reisten Goergens zusammen mit Bernd Obrecht und einem weiteren Kame-

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