Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
12. Jahrgang.1885
Seite: 548
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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548 Psychische Studien. XII. Jahrg. 12, Heft (December 1*35.)

deshalb sagt er in einer folgenden Stelle, dass der Beweis
dafür nicht zu Tage trete, „so lange Alles wohl steht,"
nämlich so lange körperliche Ganzheit, auf der die Gesundheit
beruht? noch unverletzt ist, wohingegen es wahrscheinlich
sei, dass bei abnormalen Personen, die wir Medien
oder Somnambule nennen, irgend eine Constitution eile Verletzung
entweder angeerbt oder durch Unfall zugezogen,
oder irgend eine Störung des Nerven-Gleichgewichts vorhanden
ist. . . . „Es wird künftig, ich weiss nicht wo oder
„wann, noch bewiesen werden: dass die menschliche Seele
„auch in diesem Leben in einer unauflöslich verknüpften
„Gemeinschaft mit allen immateriellen Naturen der Geister-
„welt stehe, dass sie wechselsweise in diese wirke und von
„ihnen Eindrücke empfange, deren sie sich aber als Mensch
,,nicht bewusst ist, so lange Alles wohl steht." (p. 21 das.)
Es ist Thatsache, dass, wie das deutsche Sprichwort sagt,
„das Kind mit dem Bade ausgeschüttet worden ist." Der
alte populäre* und theologische Glaube an Geister war mit
Vorstellungen verkrustet, welche die fortschreitende Intelligenz
der letzten zwei Jahrhunderte abgebröckelt hat. Der
moderne Rationalismus hat weder analysirt, noch unterschieden
. Thatsachen der Natur, welche mit Unwissenheit
und religiösem Aberglauben*) umkleidet sind, wurden als
gleich subjectiv mit ihrer Umhüllung behandelt. Oder
vielmehr, nachdem sich dies einmal ereignet hat, haben wir
nun in einer für unsere sophistische Intelligenz ganz verwirrerden
Erfahrung wieder zu entdecken, dass es wirklich
eine Natur unter der Oberfläche giebt, mit der unsere
Sinne uns verknüpfen,**) Em jüngst verstorbener amerikanischer
Schriftsteller, Epes Sargent, hat mit beträchtlicher

„mit Bewusstsein haben könne», weil sie mit keinem TLeil der Materie
„zu einer Peison verbunden sind, um sich vermittelst desselben ihres
„Ortes in drm materiellen "Weltganzen, und durch künstliche
„Organe das Veihdltniss der ausgedehnten Wesen gegen sich und
„gegen einander bewusst zu werten, dass sie aber wohl in die Seelen
„der Menschen als Wenn von emeilei Natur emflie&sen können
u. s. w." — Das ist doch aber etwas ganz Anderesl

Der Uebersetzer.

*) Welcher noch immer Viele vom (leius, die sich mit diesem
Gegenstand bffaspcn, zu mächtig* n Alliirten des Materialismus macht.

**) Diese ,,Natur unter der Oberfläche4' erkennt Unterzeichneter
als des sorgtä tigsten Studiums würdig vollständig an, meint aber,
dass sie ausschliesslich dem materiellen Nerven- und Binnen-Apparat
sogenannter Psychiker und Medien mit ihren so verschiedenen sub-
jectiven Eiinnenmgsbildein und VoiStellungen eignet, niemals aher
transeendenten Geistern oder Seelen Verstorbener im
Jenseits leibhaftig angehört, welche als solche nur in höchster
Idealität von Geist zu Geist, niemals aber mateih 11-s i n n 1 i ch mit
uns verkehren können. — Der Uebersetzer,

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