Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 161
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Eoüberg: John Lobb's Gespräche mit den Toten. 161

Erdett (S. 155—156). Ich kann nicht finden, daß Varley
mit dieser posthumen Kundgebung Ehre einlegt. Ebensowenig
tun dies Carlyle, Dickens, Shakespeare u. a. mit ihrer
Entdeckung nach dem Tode, daß alle ihre Hauptwerke
nicht sie selber, sondern andre Geister zu Autoren
haben. Ich weiß wohl, daß gerade sehr viele unserer
geistig Großen Zustände hatten, die Inspirationen erleichtert
haben mögen. Werden aber dergleichen Behauptungen
in der breitesten Verallgemeinerung
vorgetragen, so entwertet man die lebende
Menschheit überhaupt. Wir tun jenen, die Hervorragendes
einmal leisteten, Gewalt an und befolgen damit
am allerwenigsten den Grundsatz eines Aksakow: ,Was jenseitige
Geister vermögen, dazu müssen auch die diesseitigen
befähigt sein." Man spricht da immer nur von einer Inspiration
von außen, und rechnet nicht mit der Möglichkeit
der Wirkung unsres eigenen transszendentalen Subjekts
in gewissen Zuständen. —

Mr. Lincoln, Shakespeare, Giadstone, Richard Wagner
scheinen ebenso, wie in Lobbes Zirkel, auch in andern
spiritistischen Versammlungen der alten und neuen Welt
ständige Gäste zu sein. Warum läßt man die Gelegenheiten
ungenützt vorübergehen, die Geister nur völlig unkontrollierbare
Mitteilungen machen, führt ihnen aber nicht den großen
Wert der Identifizierung durch verschiedene Medien vor
Augen, nach Grundsätzen, die an das Verfahren anklingen,
das ich bei einer gleichzeitigen Kundgebung eines bestimmten
Geistes in Berlin und Agram anwandte ? („Psvch.
Studien« 1905, Jan.-Heft).

Der ungünstige Eindruck des Buches wird leider verstärkt
, wenn wir uns den experimentellen Teil, der sich im
Ganzen verstreut findet, etwas näher ansehen. John Lobb
\>t, wie wir wissen, Zeuge einer Eeihe ganz hervorragender
Phänomene gewesen. Er sah (S. 27 ff.), wie im Halbdunkel
glänzende, sternengleiche Lichtfunken umhersprangen; wie
ein auf dem Tische liegendes Saiteninstrument von Geisterhänden
erfaßt wurde und bald die herrlichsten Melodien
den Kaum erfüllten. Das Instrument schwebte durch das
Zimmer, verschwand durch die Decke, ertönte alsdann im
oberen Zimmer und tauchte dann auf dem Fußboden
auf. Lobb sah die Geister, hörte sie sprechen und wurde
von ihnen berührt. Einzelne erkannte er. Kurz Phänomene
, die das richtige, das geeignetste Material für Forscher
darstellen. Was lesen wir nun über die getroffenen Vorsichtsmaßregeln
, über die Persönlichkeiten der Medien, über
die Zusammensetzung der Zirkel? Nichts! Nur ein paar-

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