Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 489
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Feter: Das Medium Carancini in Rom.

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des vorigen Jahres hatte man begonnen, ihn in wissenschaftlich
streng kontrollierten Sitzungen zu prüfen.

Francesco Carancini ist ein sog. physikalisches Medium
und die bei ihm gesehenen Phänomene bestehen besonders
aus Bewegungen und Transporten von Gegenständen ohne
Berührung, Abdrücken in Tonerde, direkter Schrift auf ge-
rußtem Papier, leuchtenden Erscheinungen und Demateriali-
sationen, wie Rematerialisationen der Materie. Bezüglich
der Schrift ist besonders zu bemerken, daß dieselbe außer
in italienischer Sprache auch in lateinischer, alt- und neugriechischer
und in einer unbekannten, dem Arabischen
ähnlichen Sprache erscheint, obwohl das Medium nur
seine Muttersprache kennt. Wir kommen noch darauf
zurück.

Bei Baron Erhardt haben bereits über 100 Sitzungen
mit dem neuen Medium stattgefunden. Die Sitzungen
werden in der üblichen Weise abgehalten. Man bildet
Kette und verharrt auf Wunsch des Mediums die ersten
fünf Minuten in völligem Schweigen; darauf aber fordert
Carancini die Anwesenden auf, sich zu unterhalten. Sobald
er in Trance ist, spricht aus ihm „der Führer Giuseppe",
welcher gestellte Fragen entweder mit Worten oder mit
Klopftönen beantwortet. Man sitzt bei Beginn der Sitzung
im schwachen Lichte zweier, mit roten Schirmen versehenen
elektrischen Lampen; später aber in voller Dunkelheit.
Der Eintritt der Phänomene kündigt sich durch das Erscheinen
von kleinen leuchtenden Kugeln oder kleinen
Flammen an. Dieselben bilden auch den Schluß der
Sitzungen. Sehr merkwürdig ist die Art und Weise, wie
die zahlreichen Photographien gewonnen werden. Das
Medium oder vielmehr „Giuseppe* gibt genau den Zeitpunkt
der Aufnahme mit dem Rufe „fuoco* und das plötzlich
aufflammende Magnesium-Licht belästigt ihn in keiner
Weise, während das unvorhergesehene Anzünden eines
Zündholzes einen Hysterie-Anfall des Mediums auslöst.

Die Erscheinungen haben mit den in den Sitzungen
der Eusapia Paladino gesehenen Phänomenen große Ähnlichkeit
. Stühle werden gerückt und Tische gehoben;
Gegenstände, welche bis zu einem Meter und mehr von
dem Medium entfernt sind, werden bewegt und auf den
Tisch geworfen. Ein Tamburin wird in die Luft getragen
und gespielt; ab und zu fühlen die Anwesenden Berührungen
, wie von einer schweren Hand herrührend. Bemerkenswert
ist, daß die in die Luft gehobenen und auf den
Tisch oder Boden fallenden Gegenstände meist ohne Geräusch
auffallen.


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