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Psychische Studien.
Jfoutliclie Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seeleniebens gewidmet
36. Jahrg. Monat Dezember. 1909*
L Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
Die kleine Stasia.
Von Josef Peter, Oberst a. D. (München).
(FortsetzuDg von Seite 629.)
(Mit Bild.) *)
IV.
Wie schon erwähnt, hatte Dr. Ochorowicz beschlossen,
wenigstens Einzelheiten des Phänomens wiederholt zu erhalten
. Als erster Punkt, der der Aufklärung bedurfte,
war die Beleueht ungsf rage anzusehen; „denn/ sagt
Dr. Ochorowicz, „ob echt oder nicht, das Bild verlangte
immerhin ein verhältnismäßig intensives Licht, um in so
kurzer Zeit einen solchen Abdruck zu geben.tt Woher kam
dies Licht und welcher Art war es? Glücklicherwelse
kündigte die „Kleine* am 4. April ihr Erscheinen wieder
an und Dr. Ochorowicz benützte diese Gelegenheit, seine
Fragen über das Licht zu erneuern. Allein es gelang der
kleinen Stasia nicht, sich verständlich zu machen; sie wurde
ungeduldig über „die Unfähigkeit ihres Schülers, sie zu
verstehen* und sagte: „Ich kann mich nicht so ausdrücken,
wie du es wünschest, aber ich kann dir dieses Licht zeigen.
Willst du?* Selbstredend konnte Dr. Ochorowicz nichts
Besseres verlangen.
Interessant ist die Erklärung des Dr. Ochorowicz für
das Mißlingen einer Verständigung zwischen ihm und der
„Kleinen*, da sie ein Beweis ist, daß der Gelehrte auch
angesichts des großartigen Phänomens an der von ihm stets
hochgehaltenen mediumistischen Hypothese festhält,
eine Annahme, welche mir als Anhänger der spiritistischen
Hypothese in dem Falle „der kleinen Stasia* nicht mehr
*) Vergl. hierzu S. 570 (unten) des Oktoberheftes. — Red.
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