Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 361
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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, Tischner: Okkultismus, Spiritismus u. unterbew. Seelenzust. 361

— Ich will dies Argument durch kein Gegenargument im geringsten
abschwächen!

Trotzdem nun B. die Telepathie noch nicht für erwiesen ansieht
, macht er doch von ihr ohne Vorbehalt zur Erklärung des
Hellsehens und des Doppelgängers ausgiebigsten Gebrauch, bei
Erklärung des letzteren wird sogar die wechselseitige Telepathie,

— auch für den, der die einfache Telepathie anerkennt, ein
schweres Problem! — ohne jede Einschränkung herangezogen! Es
ist gerade so, wie ich an einer anderen Stelle (in meinem Buche
„Über Telepathie und Hellsehen" S. 65) sage: „Die Bemühungen,
wenn nichts anderes übrig bleibt, Ergebnisse von Hellsehversuchen
durch Telepathie zu erklären, bekommen dadurch einen
etwas komischen Beigeschmack, daß man auf einmal a d h o c
etwas anzunehmen bereit ist, was man noch eben ablehnte und
das nur deshalb, um nur ja nicht etwas anderes zugeben zu müssen
, nämlich das Hellsehen." — Es liegt auf der Hand, daß das
methodisch falsch ist.

Wenn B. übrigens meint, es wäre schwer, den Erweis zu erbringen
, daß Telepathie ausgeschlossen ist, und er schreibt: wenn
Hellseher aus geschlossenen Büchern oder Briefen lesen, während
Personen, die die Bücher kennen oder die Briefe geschrieben
haben, vorhanden sind oder sich sogar mit im Zimmer befinden,
so kann selbstverständlich unwillkürliches Flüstern oder Gedankenübertragung
eine Rolle spielen", so will mir das nicht einleuchten
. Falls man die Versuche in der Art unwissentlich anstellt,
daß man aus einer größeren Anzahl von Briefen oder sonstigen
Schriftstücken einen herauszieht ohne Kenntnis von ihm zu nehmen
, so wüßte ich nicht, wieso dabei die Telepathie eine praktisch
ins Gesicht fallende Rolle spielen kann. Natürlich könnte in
diesem Falle, wrenn man der Telepathie den denkbar weitesten
Spielraum gibt, durch Zufall derjenige, der die Briefe kennt, gerade
den übertragen; einige wenige Versuche werden darüber aufklären
, ob die Telepathie wirklich eine Rolle spielt, indem der
Wahrscheinlichkeitsrechnung nach meist oder vielmehr fast immer
ein anderer Brief als der gerade in Frage stehende gelesen werden
müßte, was bekanntlich nicht der Fall ist. Auch sonst finden
sich gerade in dem Abschnitt über Hellsehen Unklarheiten; es ist
üblich und zweckmäßig, unter „zweitem Gesicht" eine besondere
Art von Hellsehen zu verstehen, nämlich die spontan bei
Tagesbewußtsein auftretenden, wahrkündenden Halluzinationen,
die zudem meist erst in der Zukunft in Erfüllung gehen sollen; ja
besser bezeichnet man vielleicht nur die letzteren mit dem Ausdruck
„zweites Gesicht", es ist das eine ganz bestimmte, wohl umschriebene
Gruppe. — Während sonst das Hellsehen überhaupt
ganz in Frage gestellt wird, wird auf der nächsten Seite (83) geschrieben
: „die Clairvoyance findet sich mit Vorliebe bei den

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