Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 452
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0466
452 Psychische Studtetn. XLVII. Jahrg. 9. Heft (Sept. 1920.)

zu ihrer Schwester, um sich zu zerstreuen. Als der Abend heran-
nahte, und die Uhr sechs schlug, sagte die Dame sich selbst:
Nun ist es sechs Uhr und nichts hat sich ereignet! Allein ihre
Annahme war zu voreilig, denn ehe die Glocke verklungen war,
schoß der Dame das Blut in Strömen aus der Nase. Nur mit großer
Mühe konnte die Blutung gestillt werden, und der Arzt erklärte
, daß der Blutverlust schwer und das Leben nu* eben noch
zu retten war.

In diesem Falle war sogar mehr als eine Vorschau vorhanden;
durch die Stimme war eine Mitteilung, eine Warnung gegeben.
Allein diese scheinbar von außen kommenden Stimmen sind auch
in Fällen von Selbstsuggestion beobachtet worden, wie die oft beschriebenen
Erscheinungen bei „Leonie" beweisen.

Selbst in Fällen, in denen der vorausgesehene Tod eintritt,
können wir unter gewissen Umständen immer noch vermuten,
daß das subliminale Seibst den Schluß gezogen hat bei dem Inne
werden einer schweren Gesundheitsstörung.

Myers erzählt einen Fall, in dem ein M* P. einst träumte, daß
er tot war, daß er aber alles sehe, was um ihn vorging. Patt sah
die Vorbereitungen zu seinem Begräbnis und nannte die den Sarg
begleitenden Freunde usw. Am Tage darauf erzählte er den
Traum, und am nächsten Tage starb er. Dieselben Freunde, die
er im Traume gesehen hatte, trugen ihn zu Grabe.
Die Sammlung Myers enthält viele interessante Fälle, welche
zeigen, daß das subliminale Selbst mitunter den herannahenden
Tod fühlt und diese Erkenntnis dem normalen Bewußtsein mitteilt
, manchmal mit Hilfe einer Halluzination. Es liegt nun die
Frage nahe, ob das subliminale Selbst auch anderen Personen
Mitteilung macht, die es dem eigenen Bewußtsein nicht
machen kann oder nicht machen will. Die Frage muß bejaht
werden, denn man sieht in hypnotischen Experimenten oder im
spontanen automatischen Schreiben derartige Vorgänge. Auch
wissen wir ja, daß ein Agent seine eigene phantomatische Er-
scheinung einem entfernten Perzipienten mitteilen kann, ohne daß
er im normalen Bewußtsein hiervon Kenntnis hat. Zahlreiche
Beispiele finden sich in dem bekannten Werke Gurneys: „Die
Phantome der Lebenden".*)

Wir kommen nun zu einer Gruppe von Fällen, in welchen die
Vorschau von einer bestimmten Intelligenz zu kommen
scheint, wobei allerdings nicht klar zu erkennen ist, ob es
der Geist des Perzipienten selbst ist oder ein fremder (lebender
oder entkörperter) Geist. In den Phänomenen des Mediums

*) S. „Gespenster lebender Personen und andere telepathische Erscheinungen
" von E. Gurney, F. W. H. Myers u. F. Podmore, übersetzt
von F. Feilgenhauer. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. med. Charles
Richet in Paris, vorrätig bei Oswald Mutze, Leipzig*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0466