Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 493
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Aigner: Okkultismus und Wissenschaft.

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unsere Seele die geringste Einbuße erleidet. Eßlöffelweise haben
meine Verbandsschwestern im Lazarett Gehirnsubstanz ausfließen
und im Verband abgestoßen liegen sehen, ohne daß die betreffenden
Verletzten nur den geringsten Defekt ihres seelischen Bestandes
aufwiesen".

Bereits in meinen in den Jahren 1917 und 1918 erschienenen
Schriften habe ich' auf die Notwendigkeit hingewiesen, daß die
Physiologen und Psychologen sich mit der neuen Atomlehre vertraut
machen müssen, daß infolge des doppelsinnigen Leitungsvermögens
der Sinnesnerven die Transformation der einzelnen Energien
im Körper auch in umgekehrter Richtung vor sich gehen kann
und hierdurch die sog. Halluzinationen, wie es auch Schrenck-
Notzing behauptet, zustande kommen, daß das sympathische
Nervensystem im Zusammenhang mit der inneren Sekretion eine
sehr große Bedeutung besitzf u. a. m. Durch exakte Versuche sind
meine seinerzeitigen Anschauungen nunmehr zum Teil bestätigt
worden.

Es würde der offiziellen Wissenschaft nicht von Nutzen sein,
wenn alle diese Vorgänge jetzt endlich nicht mit aller Tatkraft
und ohne Voreingenommenheit untersucht und studiert würden.
Auch zur Vermeidung irriger Deutungen und deren Folgen für
die geistige Gesundheit des Volkes darf in dieser Frage nicht
länger gezögert werden. Die traurigen Folgen der leider zu lange
geduldeten öffentlichen Vorführungen von hypnotischen und
Wachsuggestionen zeigen sich bereits mehrfach, wie die Fälle im
Oktober 1919 in Mannheim und im August 1920 in MüÄchen
dartun.

Im Interesse des Ansehens der Wissenschaft stelle ich deshalb
an das Staatsministerium das Ersuchen, die Leiter der zutändigen
Institute mit Nachdruck hierauf aufmerksam zu machen bzw. die
erforderlichen Anordnungen zu geben. Über den Fortgang der
Angelegenheit bitte ich mir Mitteilung zukommen zu lassen.

Dr. Jos. Böhm (Weigelstr. 7).

Okkultismus und Wissensehaft

Über dieses zeitgemäße Thema sprach in einem Vortragszyklus
des monistischen Studentenvereins der Münchener Universität
Dr. med. E. Aigner. Der überfüllte Zuhörerraum und
die stundenlange, sich durchwegs auf einer erfreulichen Höhe
haltende Aussprache nach den Vorträgen zeigte, wie sehr die
Fragen des Okkultismus gegenwärtig die Gemüter bewegen. Dr.
Aigner gab zunächst ein geradezu ergreifendes Bild, wie die
gläubigen Massen unseres deutschen Volkes, durch die derzeitige
Notlage zermürbt, nach einer Befriedigung seelischer Bedürfnisse
suchen und in einer Art psychischer Epidemie dem Aberglauben
und Betrug zum Opfer fallen. Vom ärztlichen Standpunkte aus


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