Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 514
(PDF, 183 MB)
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514 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 10.—11. Heft. (Okt-Nov. 1920.)

günstig war. Die Tatsache wurde von dem Kommissär des Arron-
dissements bestätigt (Myers bringt die Briefe im Abdruck.) Professor
G. Hullin an der Universität in Gent interessierte sich für
den Fall und ließ sich den jungen Mann kommen. Zögernd erzählte
dieser, daß er viele Monate mit Schrecken an die Ziehung
dachte, da er nicht Lust hatte, zum Militär zu gehen. Zwei Monate
vor der Ziehung sah er nachts in seiner Kammer eine unbestimmte
Gestalt. Er konnte aber nichts unterscheiden als die
Ziffer 90 in großen Zahlen. Von Schrecken ergriffen fing er zu
beten an und schlief allmählich ein. Vom ersten Moment an
wußte er, daß er Nr. 90 ziehen würde und dies günstig für ihn sei.
Er hatte nie im Leben eine Halluzination. Er glaubte, dieselbe
Erscheinung auch im Sitzungszimmer zu sehen, unmittelbar ehe
er das Loos aus der Urne nahm. Er sagte dem Vorsitzenden, daß
es unnötig sei, daß er ziehe, da Nr. 90 seine Nummer sei. Dieser
verbot ihm, Scherze zu machen und befahl ihm, sein Loos aus
der Urne zu nehmen. Es geschah — die Nummer war 90! Der
junge Mann glaubte fest an eine übernatürliche Einwirkung.
Professor Hullin schrieb an den Kommissär des Arrondissements
und erhielt die Mitteilung, daß im Jahre 1886 ein gleicher Fall
vorgekommen sei. Auch im Jahre 1894 ereigneten sich zwei Fälle.
Ein Militärpfüchtiger in Eecloo näherte sich der Urne und erklärte
, er habe die vergangene Nacht geträumt, daß er die Nr. 116
ziehen werde. Als bemerkt wurde, daß diese Nummer schon gezogen
sei, erklärte er nun eine Nummer niedriger zu ziehen, und

" 1 "den, Jahre 1886 nooh weitere *,ei Fälle berichte,.

Ein junger Mann der Gemeinde Aldeghem erklärte dem Kommissär
laut, daß er Nr. 216 ziehe, was auch tatsächlich geschah.
Es waren wenigstens noch 150 Nummern in der Urne. Die niederste
war 46 und die höchste 223!

* * *

Eines der interessantesten Beispiele aus der Gruppe jener
Fälle, welche ohne befriedigende Erklärung bleiben, ist folgender
Fall von Vorschau, welche in mentalen Bildern erfolgt, die später
in die volle Wirklichkeit übersetzt erscheinen.

Die Geschichte ereignete sich im Jahre 1878 in Morgan (Tennessee
). Dr. Wiltse (persönlich Hodgson und Myers bekannt als
sorgfältiger und gewissenhafter Zeuge) hatte im Frühjahr den
Tag mit seiner Frau bei seinen Schwiegereltern zugebracht. Sie
waren auf dem Lande und hatten einen gemeinsamen Schlafraum.
(Siehe Skizze.)

Die Frauen schliefen, die Männer lageh wach und plauderten.
Plötzlich sah Dr. W. ein Bild an der Wand am Fußende des Bettes.
„Ich sagte," erzählt Dr. W., „zu meinem Schwiegervater, er solle
nicht mehr reden, ich würde ihm das Bild beschreiben, das ich


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