Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 558
(PDF, 183 MB)
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558 Psyohisehe Studien. XLVII. Jahrg. 10.—11. Heft. (Okt.-Nov. 1920.)

mentes geschehen — also eines Körpers mit Armen und Händen.
Oder: Empfindung der Stoff weit durch Wirkenlassen aut die Empfindung
selbst — das kann offenbar auch nur durch oder vermittest
feines Körpers aus Stoff geschehen.

Das wären die Anreize zum Körperaufbau und Körperleben in
der Stoffwelt. Je nachdem nun d**r Geis! die reine geistige Tätigkeit
oder das Stoff leben bevorzugt, wird er ein höheres oder niedrigeres
, ein geistiges oder stoffliches, ein göttliches o h»r menschliches
Leben führen. Entweder er wird als „reiner* Geist in den
„Himmeln* leben oder als materielles Wesen in den Sloffwrlten;
als Engel oder als Teufel; als Mansch, Tiet odei Pflanze

Der Sinn, der in diesem Vei hallen der Wesen, der einzelnen
Teile des Alls zueinander liegt, kann leicht nachgewiesen werden.
Ich brauche das hier nicht zu tun. Nur die Frage interessiert, ob
die Zweiteilung in Geist und Stoff willkürl iche Gegeben heilen
sind oder gesetzmäßige. Muß Stoff sein oder braucht er *uch
nicht zu sein? Denn es scheint, daß das Stoff leben mit solchen unschönen
Eigenschaften verbunden ist, daß es im All die Kenrseite,
die Nacht, das Böse darstellt; und sollte dann diese Kehrseite
etwas Notwendiges sein? Es ist leicht philosophieren über Notwendigkeit
und Nichhiotwendigkeit der Stoff weit; als ob wir sie so,
wie wir sind und sie ist, hinwegdisputieren könnten, indem wir
ihre Nichtnotwendigkeit nachweisen. An dem Felsen, der den
vorübergehenden Wanderer zermalmt, prallt solch ein Argument
aber wirkungslos ab.

Materielle Stoff weiten sind Erscheinungsformen. Wenn wir
keiue Sinnesorgane hätten, würden wir sie so, wie sie uns erscheinen
, nicht wahrnehmen. Die Sinnesorgane sind da. Wir
nehmen die Formen der Welt wahr, also müssen solche oder ähnliche
Dinge existieren. Wir formen sie, also sind sie, trotzdem
wir ihre innere Beschaffenheit nicht kennen. Ohne sie können
wir ein Köiperleben nicht führen. Das wissen wir genau. Also
sind Körperleben und körperliche Sloffwelt eng miteinander verknüpft
. Im Wachzustand der Tagesarbeit vernehmen wir keine
warnende Stimme. Im Stillen der geistigen Besinnung aber hören
wir unzweifelhaft den Huf nach Befreiung von tvörperbanden.

Wir sind also absichtlich oder unabsichtlich Jn das Körperleben
der Stoffwelt versenkt, welches wir als Fessel empfinden. Den
Stoff aufzulösen sind wir nicht imstande Dagegen können wir
uns immer mehr von ihm lösen. Asketen, Heilige zeigen das. Der
Stoff bleibt, der Geist verläßt ihn. Die reine Bewußtseinswelt
hat ihn aufgenommen. So müssen wir dies fortwährende Ineinanderfließen
von Geist und Stoff und das sich wieder Voneiuander-
lösen als einen Vorgang betrachten, der belehrend und läuternd
auf den Geist wirken muß.


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