Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 614
(PDF, 183 MB)
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614 P&ycMschie Stmiieai. XLVII. «kihrg. 12, Helt. (Dezember 1920.)

len oder personamäßigen Konzentration der seelischen Materie
sprechen.

Diese individuelle Konzentration der seelischen Materie kann
somit (energetisch) als psychische Komponente cyklisch nur
wiederum den gleichen spezifischen Bildungstypus wiedererzeugen
. Wir hätten also somit das „organisierende" metaphysische
Prinzip gefunden, welches im Verein mit der physischen
Komponente den komplizierten Zellenstaat ebenso sicher (jedoch
nicht unfehlbar!) aufbaut, wie die einzelne Urzelle.

Man könnte vielleicht eine Schwierigkeit darin finden, wie
diese cyklische Bildung oder Organisation zu denken sei? Aber
hat uns schon ein Theosoph gesagt, wie sein Jnkarnationssubj ekt
das macht?

Bevor ich nun auf den selbstherrlichen Beweis- und Berufungsgrund
für die Metempsychose näher eingehe, möge man mir erlauben
, noch auf einige dieser Hypothese entgegenstehende
Schwierigkeiten hinzuweisen. Das ist fürs erste der als Knospung
bzw. Sprossung bekannte Vermehrungsvorgang. Der Naturforscher
Ernst v. Bär bezeichnete die Fortpflanzung als „Wachstum
über das individuelle Maß hinaus." Im gleichen Sinne sind
nach Wilhelm Ostwald die Nachkommen als ein Teil des elterlichen
Organismus aufzufassen. Wie aus einer bildlichen Darstellung
der Knospung bei Hydra, dem Süßwasserpolypen, in
Rieh. Hertwigs Lehrbuch der Zoologie zu ersehen, wächst an
der Seite des Muttertieres eine Knospe hervor, welche als ein
Neugebilde aufzufassen ist, und welche, noch während sie mit
dem Muttertiere in Verbindung ist, sich zu einer Hydra aus wächst
und sich endlich loslöst, um selbständig fortzuleben. Im Pflanzenreich
heißt dieser Vermehrungsvorgang Sprossung. Als typisches
Beispiel einer solchen erwähnt Lampert („Vom Keim zum
Leben") die Azolla, einen Wasserfarn. „Bei diesem Farn werden
die Seitensprosse zu Einzelwesen, indem die alten Teile der
Mutterachse absterben und zerfallen und hierdurch die Sprosse
voneinander getrennt werden." Lampert weist ferner auf die
bekannten Ausläufer oder Ranken der Erdbeere hin.

Diese Art der Vermehrung nun, welche den Satz: „pmne vivum
ex ovo" glänzend widerlegt, ist mit der Inkarnationshypothese
nicht vereinbar, weil die Neubildung der Nachkommenschaft hier
zu deutlich sich als ein Fortwachsen des Muttertieres kennzeichnet,
— besonders wenn wir die analoge Vermehrungsart im Pflanzenreiche
(die Sprossung) berücksichtigen.

Aber auch schon die Zellteilung erscheint, wenn wir sie nach den
ausgezeichneten Präparatbildern der neubearbeiteten Histologie
von Stöhr betrachten, durchaus als ein von der Entwicklung der
Mutterzelle nicht zu unterscheidender Vorgang, als ein Cyklus
von durch die besondere, eigenartige (spezifische) Struktur und
Dynamik des Protoplasmas bedingten Veränderungen, welcher
die Ziehung einer Trennungslinie zwischen der Mutter- und den


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