Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 190
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0194
190 Psychische Studien. LH. Jahrgang, 3. Heft. (März 1925.)

Protokolle, das Medizinstudium des Mediums und sein Endziel: Die pathologisch
-anatomische Diagnose am Lebenden).

Nach dem Vortrag freie Aussprache und Fragenbeantwortung.

IL Abend.

Montag, den 2. März 8*4 Uhr, im Palast Barbarini.
Okkulte Heilkunst und ihre Grenzgebiete.

Das Problem des sympathischen Nervensystems als Schlüssel zum
Verständnis okkulter Vorgänge. Ober-, Unter- und vegetatives Bewußtsein
, und das kosmische Universalbewußtsein .Die Krankheit als Abwehr-
vorgänge des Organismus. Die Lehre von den Krisen und Reaktionen.
Chronische Krankheiten und Stoffwechselbelastung. Schulmedizin und
biologische Heilweisen. Das Arndt Schulz'sche biologische Grundgesetz.
Homöopathie und Biochemie. Die Naturheilkunde und die Lehre von der
Blutreinigung. Das Kurpfuschertum. Begriff der Sympathikustherapie.

Die psychischen Behandlungsmethoden: Suggestion und Hypnose.
Wachsuggestion. Die Methode der Autosuggestion' von Goue und Bau-
douin und ihre Wunderheilungen. Die Persuasion. Das Gesundbeten.
Religiöse Wunderheilungen. Psychoanalyse und Hysterie, Beziehungen
zum Mediumismus. Die überragende Rolle der Suggestion in der gesamten
Medizin.

Mediale Diagnos t i k.

Der Vortrag des Herrn Dr. Kröner am vergangenen Montag im Palast
Barbarini im Rahmen, der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftlichen
Okkultismus, deren Ortsgruppe Potsdam bereits über 70 Mitglieder zählt,
wurde mit gespannten Erwartungen aufgenommen und brachte sehr tiefgehende
und neuartige theoretische Erörterungen sowie ein verblüffende»
Tatsachenmaterial über medial-diagnotische Versuche des Vortragenden
mit der Medizinstudentin Frau F., die sicherlich als eines der interessantesten
und stärksten Medien der Jetztzeit zu bezeichnen ist. Der Vortragende
bedauerte, daß die medizinische Wissenschaft dem medizin-okkulten
Grenzgebiet so ablehnend gegenüber stände, anstatt selber die Führung
in die Hand zu nehmen. So würde fast nur von Pfusdhern auf diesem
Gebiet gearbeitet und die Quantität der produzierten Literatur stände im
umgekehrten Verhältnis zur Qualität. Die Studie des Verfassers sei fast
die einzige systematische Untersuchung, die wissenschaftlichen Anforderungen
genüge.

In den theoretischen Auseinandersetzungen, die manchem vielleicht
etwas ausführlich dünkt en-, suchte Kröner die außerordentlich vielseitige
und umfangreiche Materie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen
und sie aus der Sphäre des Mystisch-Uebersininlichen herauszuheben und
in unsere naturwissenschaftlichen Denkkategorien einzureihen. Neuartig
war seine Einteilung des menschlichen Bewußtseins in Ober-, Unter-,
Tiefen- und vegetatives Bewußtsein. Das Oberbewußtsein enthält alle
willkürlich reproduzierbaren Lebensvorgänge, das* Unterbewußtsein alle
in Vergessenheit geratenen Dinge, die jemals das Tor der Sinne passiert
haben oder die im Oberbewußtsein entstanden und von dort ins Unterbewußtsein
verdrängt worden sind. Zwischen beiden Bewußtseinsschichten
wird eine Art Sperr- oder Filtrierschicht angenommen, die in
abnormen! Bewußtseinszuständen wie Schlaf, Hypnose, Trance, Somnambulismus
, künstlerische oder religiöse Ekstase oder Agonie, durchbrochen
wird, was zum Vorgang der Bewußtseins- oder Persönlichkeitsspaltung,
der sogenannten Schizophrenie führt und die Vorbedingung für alle irrationalen
Tätigkeiten des Seelenlebens, insbesondere die medialen Vorgänge
bildet. D*e Bewußtseinsebnen verhalten sich zu einander wie fremdsprachliche
Individuen', die sich nur durch Zeichensprache, in diesem Falle die
symbolische Halluzination, mit einander verständigen können.


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