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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0009
Die Gegenwartsbeziehungen
zwischen der Stadt Freiburg und ihrer Universität

Von Josef Brandel

Daß zwei so große und wichtige Institutionen wie die Gemeindeverwaltung
und die Universität am gleichen Ort immer Berührungspunkte mannigfaltigster
Art hatten und gerade heute haben werden, ist fast ein Gemeinplatz, der keines
Beweises bedarf. Sie im einzelnen zu schildern, dürfte für die breitere Öffentlichkeit
nicht ohne Reiz sein.

I.

Wie war die Lage unserer Stadt und ihrer Universität am Ende des
zweiten Weltkrieges ? Hier muß in wenigen Sätzen auf die geschichtliche
Entwicklung eingegangen werden.

Die Stadt Freiburg hatte zwei große Blütezeiten: einmal am Ausgang des
Mittelalters in den ersten Jahrhunderten nach ihrer Gründung, zu einer Zeit,
in der die Bürgerschaft sich selbst das grandioseste Denkmal des Münsters
setzte, und dann um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, in den Jahrzehnten
nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 bis zum ersten Weltkrieg
. Dazwischen aber und danach lagen Perioden, in denen ein hartes Grenzlandschicksal
seine Runen der Stadt ins Antlitz schrieb. Als Zeitgenossen denken
wir an die Jahre von 1914 bis 1945, an Freiburgs schwerste Stunde, die Bombennacht
des 27. November 1944, an das Jahr 1945, in dem Hitlers totaler Krieg
mit der totalen Niederlage Deutschlands endete.

Aber in allen diesen Zeiten einer wechselvollen Stadtgeschichte strahlte
unentwegt der Stern der Universität in die oberrheinischen Lande und über den
Rhein hinweg in stammverwandte Nachbarländer, hinaus nach Europa und in
die Welt. Bis auch diesen Stern die Bombennacht des 27. November 1944 fast
gänzlich zum Erlöschen brachte. Kaum eine Einrichtung wurde in Freiburg so
hart getroffen wie die Universität: das Neue Kollegiengebäude schwer beschädigt
, die Alte Universität ausgebrannt, das Institutsviertel fast gänzlich
vernichtet, die Kliniken entweder völlig zerstört oder zum mindesten schwer
beschädigt. Man hätte meinen können, der Bombenangriff, der ja eine Vergeltungsmaßnahme
für einen deutschen Angriff auf die englische Universitätsstadt
Oxford gewesen sein soll, habe in erster Linie der Universität Freiburg
gegolten.

Verluste, Opfer, Trümmer, Not und Elend, Obdachlosigkeit überall, bei der
Stadt und bei ihrer Universität. Wir haben diese Nöte emsig bekämpft und
vielfach überwunden. Aber eine Not ist uns bis zum heutigen Tag geblieben,
die Raumnot, zu der sich die einstige Obdachlosigkeit milderte, und so soll
auch von ihrer Bekämpfung zunächst die Rede sein.

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