Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 10
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II.

Die Raumnot hat eine zweifache Ursache: es sind einmal die Kriegszerstörungen
, die sie schufen, und es ist zweitens der Universitätsbetrieb selbst,
der sie bedingt, die moderne Entwicklung der Wissenschaften und namentlich
die stark angewachsene Zahl der Studierenden. Der echte AViederaufbau nähert
sich seinem Ende, die notwendigen Erweiterungen sind in vollem Lauf. Dabei
ist die Situation grotesk genug, daß man gelegentlich einmal wenige Jahre
nach Fertigstellung eines Projektes feststellen muß, man hätte es eigentlich noch
größer bauen, die künftige Entwicklung noch großzügiger berücksichtigen sollen.

An größeren Baumaßnahmen der Universität, bei denen die Stadt in besonderem
Maße mitzuwirken hatte und noch hat, sind hier zu nennen:

der Erweiterungsbau des Kollegiengebäudes,
das Institutsviertel
und die Kliniken.

Voraussetzung für die Durchführung dieser Projekte waren zunächst umfangreiche
grundstückspolitische Maßnahmen, die in mehreren großen Gelände-
Kauf- und -Tausch-Verträgen zwischen Stadt und Staat (als Träger der Universität
) ihren Niederschlag fanden.

Das Städtische Liegenschaftsamt, zum Teil die Stiftungsverwaltung, dann
aber auch das Städtische Vermessungsamt und unsere Umlegungsbehörde waren
an der Lösung der Aufgabe besonders beteiligt. Dabei hat es sich als sehr
glücklich erwiesen, daß es der Stadt gelungen ist, als Leiter der Umlegungsbehörde
einen hervorragenden Dozenten der Juristischen Fakultät der Universität
zu gewinnen, der gleichzeitig in seinem Seminar Bau- und Bodenrecht
lehrt.

Wenn an dieser Stelle ein generelles Stimmungsbild entworfen, ein Wort
von der Atmosphäre eingefügt werden darf, in der sich die Beziehungen
zwischen Universität und Stadt bewegen und die Verhandlungen geführt werden
, so kann hier nur ein gutes Testat erteilt werden. Soweit nur irgendwie
möglich fördert die Stadt die Universität, diese staatliche, aber mit weitgehenden
Selbstverwaltungsbefugnissen ausgestattete Institution, und umgekehrt
hat die Universität auch immer für die Interessen der Stadt Verständnis gezeigt.
Man hilft einander, wo es nur geht, und sucht die beiderseitigen Standpunkte
in Einklang zu bringen, was dank des allseits vorhandenen guten Willens auch
fast immer gelungen ist. Natürlich ergeben sich für die Stadt auch einmal Situationen
, wo sie sich bei Berücksichtigung anderer kommunaler Aufgaben einem
Wunsche der Universität versagen muß; doch sind hieraus auch nicht in einem
einzigen Falle ernste Mißhelligkeiten erwachsen.

Nach dem überaus geglückten Wiederaufbau der Alten Universität nebst
Universitätskirche und der Instandsetzung des Neuen Kollegiengebäudes steht
das Universitätsbaubüro mit dem Erweiterungsprojekt des Kollegiengebäudes
wohl vor seiner größten baulichen Aufgabe im Sektor
der Universitätsbauten. Hier war zunächst ein umfangreicher Grundstückstausch
zwischen Stadt, Staat (Universität) und Privaten erforderlich, an dem
die Stadt maßgeblichen Anteil hatte. Es soll dabei nur das eine Wort „Peterhof"
anklingen, jenes der Stadt gehörende Baudenkmal, das die Universität samt
dem dazugehörigen Areal erwerben wollte, um in Zusammenhang mit einer
Anzahl privater Grundstücke an der Löwenstraße für später eine Erweiterungs-
möglichkeit zu haben. Die Aufgabe des Eigentums an diesem bau- und kultur-

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