Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 11
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geschichtlichen Kleinod ist der Stadt nicht leicht gefallen; doch erkannte sie an,
daß hier entscheidende Interessen der Universität auf dem Spiele stehen, und
war schließlich mit der Hergabe einverstanden, zumal der Staat als Erwerber
die Restaurierung, Unterhaltung und dauernde Erhaltung des Peterhofs als
Baudenkmal vertraglich zusicherte. Die Stadt willigte weiter in die Aufhebung
des westlichen Teiles der Löwenstraße und in die nach Osten vorgesehene Verlegung
der Peterstraße ein und trug so dazu bei, das Gelände für einen großzügigen
Erweiterungsbau zu schaffen. Bei der Planung dieses Projektes selbst
waren städtische Organe wiederholt eingeschaltet. Im Preisgericht zur Beurteilung
des ausgeschriebenen Wettbewerbs war die Stadtverwaltung durch
zwei Mitglieder, den Chef des städtischen Planungs- und Hochbauwesens als
Sachverständigen und den Verfasser dieses Aufsatzes als Laien, vertreten. Das
zur Ausführung kommende Projekt war mehrfach Gegenstand ausführlicher
Beratungen in städtischen Gremien (Bauausschuß, Stadtrat), teilweise in Anwesenheit
und unter intensiver Mitarbeit des Rektors und anderer Vertreter
der Universität und der staatlichen Baubehörden.

Eine zweite große Aufgabe stellte sich das Universitätsbaubüro mit dem
Wiederaufbau und der Erweiterung des Institutsviertels zwischen
Sautierstraße im Osten und Stefan-Meier-Straße im Westen. Dieser Aufgabe
lag die ausgezeichnete Idee zugrunde, das ganze Gebiet für die Institute zusammenzufassen
und für die Angehörigen der Universität wie für die Allgemeinheit
unter Beibehaltung des städtischen Gewerbebachs als Wasserlauf
parkartig zu erschließen. Die Durchführung des Planes hatte den Wegfall der
beiden öffentlichen, das Gebiet bisher durchziehenden Straßen, eines Teiles der
Katharinenstraße und eines Teiles der Hebelstraße, zur Voraussetzung. Die
Stadt hat auch diesen Projekten zugestimmt. Bei der verkehrlich unbedeutenden
Katharinenstraße war dies kein Problem. Dagegen mußten bei der Hebelstraße
, die eine außerordentlich wichtige, innerstädtische Verkehrsader ist,
erhebliche Bedenken überwunden werden. Aber auch hier waren Stadtverwaltung
und Stadtrat der Meinung, daß der Bevölkerung für die Durchführbarkeit
der einmaligen, überragenden Universitätsaufgabe das verkehrliche Opfer zugemutet
werden könne, zumal der Staat sich zum Ausbau der Ersatzstraße (es
ist eben leider doch nur ein Ersatz), der Stefan-Meier-Straße, bereit erklärte.

Neben einer Reihe von einzelnen Aufgaben ist das dritte große Betätigungsfeld
der staatlichen Baubehörden das Klinikareal. Hier wird die Stadt
als Mitträgerin und Miteigentümerin ganz besonders angesprochen. Auf die
rechtlich interessante Konstruktion des Klinikums wird in einem besonderen
Aufsatz dieses Buches näher eingegangen. Hier darf die Feststellung genügen,
daß das vertragliche Zusammengehen zweier großer Körperschaften, des Staates
für die Universität und der Stadt Freiburg, in der sich selbst freiwillig gestellten
Aufgabe, wichtige Universitätskliniken gemeinsam zu erstellen und zu
betreiben, und die im wesentlichen glückliche Durchführung dieser Aufgabe
während mehr als vier Jahrzehnten im Bundesgebiet in diesem Ausmaße wohl
einmalig ist. Da nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 die Kommunalverwaltung
intakt blieb, der Aufbau des Staatsapparates aber erst später nachfolgte
, war es zunächst die Stadtverwaltung, die von der Besatzungsmacht den
Auftrag zum Wiederaufbau der zerstörten Kliniken erhielt. Sie nahm sich dieses
Auftrages in einer Zeit größter Materialknappheit mit aller Macht an und
begann mit der relativ noch am wenigsten zerstörten Chirurgischen Klinik,
dann mit der Medizinischen Klinik. Die 1950 wieder geschaffenen staatlichen

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