Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 28
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0028
mater genannt; dann darf natürlich das Kollegiengebände nicht zu weit davon
entfernt liegen. Deshalb begrüßte es die Hochschule, daß der Neubau der
U niversität dank dem Entgegenkommen der Stadt auf dem gegenüberliegenden
Platz ausgeführt werden konnte. Der gegenseitige Liegenschaftsaustausch
wird an anderer Stelle behandelt. Erwähnt sei nur, daß der Stadtrat
und der Bürgerausschuß außerdem beschlossen, zu den Baukosten noch einen
Beitrag von 300 000 Mark zu leisten. Mit dem Abbruch der Rempartkaserne,
die damals auf diesem Platz stand und in der sich die Städtische Gewerbeschule
befand, konnte allerdings erst nach Fertigstellung des neuen Schulgebäudes
an der Kirchstraße begonnen werden. Als am 3. Jiili 1906 in Anwesenheit
des Großherzogspaares die feierliche Grundsteinlegung stattfand, rühmte
der damalige Prorektor, Dr. Himstedt, auch die großen Verdienste der
Stadt, vor allem hinsichtlich der Platzfrage. Sie habe dieses Problem behandelt,
als sei es ihr allereigenstes. „Ich glaube", so fuhr er fort, „ich kann unsern Dank
nicht besser aussprechen, als indem ich sage, wir konnten das nicht anders
erwarteii. Seit Dezennien besteht zwischen Stadt und Universität
das glücklichste Einvernehmen, jeder sucht den andern zu
fördern, soviel er vermag. Universität und Stadt sind ein s." Und
in der Urkunde, die in den Grundstein eingeschlossen wurde, heißt es u.a.:
„Wenn die Vertreter des ganzen badischen Landes dem Wachstum der Freiburger
Hochschule die notwendige Nahrung zuzuführen niemals gezögert
haben, so hat die S t a d t F r e i b u r g selbst ihr den Boden bereitet, auf dem
sie sich kräftig und frei zu entfalten vermag. Durch das Entgegenkommen der
Gemeindebehörden ist es auch möglich gewesen, den zentralen Gebäuden der
Universität, Kollegiengebäude und Bibliothek, ihren Platz zu wahren hier im
Zentrum der Stadt, die doch selbst, nach allen Richtungen sich erweiternd, die
Grenzen früherer Zeiten sprengen mußte. Llochschule und Stadt, beide zugleich
lebendige Glieder unserer badischen Heimat, fühlen sich einig in dem Geiste
rüstigen Vorwärtsstrebens und in einer, wir dürfen es sagen, jugendlichen
Freudigkeit." (Siehe auch Aufsatz von G. Hirsch.)

Fünf Jahre später, Ende Oktober 1911, konnte das Neue Kollegiengebäude
seiner Bestimmung übergeben werden. Oberbürgermeister Dr. Winter er
erinnerte bei dieser Gelegenheit in berechtigtem Stolz an die enge Verbundenheit
von Stadt und Universität seit dem Gründungs jähr (1457). Und beim
achthundertjährigen Stadt jubiläum im Jahre 1920 betonte Geheimrat F i n k e
in seiner Festansprache, daß beide trotz mancherlei Differenzen im Laufe der
Jahrhunderte sich immer bewußt blieben, daß sie „auf Gedeih und Verderb
aneinandergekettet waren".

Die Verbundenheit von Stadt und Universität zeigte sich auch oft bei festlichen
Anlässen, so, wenn es galt, den 1500.. 2000., 3000. und 4000. Studenten zu
feiern. An solchen Tagen war die Stadtverwaltung großzügige „Gastgeberin",
sei es beim Wasserschlößle, im Sternwald, am Waldsee oder im Stadtgarten.

Nicht zuletzt aber bewährte sich das freundnachbarliche Verhältnis beim
Bau der neuen Universitätskliniken, der Chirurgischen und Medizinischen,
die in den Jahren 1926 bis 1931 erstellt wurden, und bei der Frauenklinik, die
kurz vor Kriegsausbruch (1939) im Rohbau fertiggestellt war. Die Stadt war
hieran finanziell erheblich beteiligt. Leider wurden sie alle auch ein Opfer
jener unseligen Bombennacht des 27. November 1944. Von der Stätte, an der
nur Gutes gewirkt wurde, blieb nur ein Trümmerfeld übrig. Um den bald-

28


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0028