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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 59
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0059
„Wir Bürgermeister und Räte der Großherzoglidi Badischen Hauptstadt
Freiburg im Breisgau beurkunden auf eingelangte Genehmigung
Großherzoglicher Stadt-Direktion vom heutigen, daß mir Euer Wohlgeboren
Herrn Professor Gustav Friedrich Wucherer, Doktor der Philosophie
, und zur Zeit Prorektor an der Hohen Schule dahier, sowie Ihrer
Familie das hiesige Ehrenbürgerrecht ohne persönliclie Belastung verleihen
. Dadurdx wollen wir unsere Empfindungen über die Erhaltung
der von Oesterreichs weisem Albrecht für die Stadt Freiburg insonderheit
zu deren Lob, Nutzen und Ehre gestifteten und von der höchsten
Fluid unseres erhabensten Regenten Karl Ludwig Königl. Hoheit fürstlich
großh. erhaltenen Schule, wozu Euer Wohlgeboren durch Ihren un-
ermüdeten Eifer mitgewirkt haben, ausdrücken und sowohl dem akademischen
Körper als zeitlichem Vorsteher desselben einen Beweis
unserer hohen Achtung und unseres Dankes geben."

Professor Wucherer, geboren am 24. Januar 1770 in Karlsruhe, hatte von
1813 bis 1823 den Lehrstuhl für Physik und Technologie inne. Von 1825 bis
1834 wirkte er als Professor und Direktor an der von ihm ins Leben gerufenen
Polytechnischen Schule in Karlsruhe, kehrte aber dann nochmals in seine alte
Stellung nach Freiburg zurück, Er ist am 5. April 1843 in Freiburg gestorben.

Bereits acht Jahre zuvor hatte die Stadt Veranlassung, einen Mann zu
ehren, der als Arzt und Wissenschaftler sich große Verdienste um das Wohl
ihrer Bürger erworben hatte. Es war dies

Dr. Johann Matthias Alexander Ecker,

der im April 1792 als Professor der Chirurgie an die Universität berufen wurde,
Am 26. Februar 1766 in Bischofteinitz (Böhmen) geboren, studierte er in Prag
zunächst Philosophie, ging aber später zur Medizin über. Während seiner
militärärztlichen Laufbahn, die er zunächst eingeschlagen hatte, widmete er
sich der literarisch-wissenschaftlichen Arbeit und wurde besonders bekannt
durch die Lösung zweier von der Josefsakademie in Wien gesteilten Preisfragen
.

An der Universität Freiburg war er ein hervorragend beliebter Lehrer und
zugleich der Verfasser einer Reihe wissenschaftlicher Schriften. Als Arzt,
Chirurg und Geburtshelfer entfaltete er in der Stadt eine segensreiche Tätigkeit
, die sein Schüler Beck in einer Gedächtnisrede 1830 wie folgt charakterisierte
:

„Es findet sich in Freiburg kein Haus, in welchem Ecker während
seiner 53jährigen Wirksamkeit nicht einmal Trost und Hilfe gespendet
hat."

Die Einführung der Pockenimpfung in Freiburg ist ebenfalls sein Werk,
für dessen Erreichung er mit allen Mitteln kämpfte. Am 13. April 1810 verlieh
ihm der Magistrat unserer Stadt das Ehrenbürgerrecht. Die Unterlagen über
die Ehrung sind nicht mehr vorhanden, jedoch ist uns das Dankschreiben Eckers
erhalten, das im folgenden wiedergegeben werden soll:

„Den Biedermann kann für sein Bestreben Gutes zu bewirken nichts
mehr lohnen, nichts ihn mehr zur fortgesetzten nützlichen Tätigkeit aneifern
, als wenn er sieht, daß man auch geringen Verdiensten, daß man
selbst dem guten Willen Gerechtigkeit wiederfahren läßt. Durdi das
mir unterm 13. April ertheilte Ehrenbürger-Redit lohnte ein Weiser

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