Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 63
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0063
kapitular, Geheimen Rath und Professor Dr. Johann Leonhard Hug das
Ehrenbürger!-echt unserer Stadt ertheilen.

Mit Freude und Stolz nennen wir den ausgezeichneten Gelehrten und
Senior unserer Hochschule, die mir alle Zeit als die höchste Zierde unserer
Stadt betrachten, unseren Mitbürger, der in seinem vorgerückten
Alter nicht aufhört, durch unermüdetes Wirken ein Glanzpunkt dieser
Anstalt zu seyn.''

Hug ist am 11. März 1846 in Freiburg gestorben. Seine Grabstätte mit Mar-
morbrustbilcl an der nordwestlichen Mauer des Alten Friedhofs an der Karlstraße
ist heute noch erhalten.

Als Gynäkologe von Weltruf und Direktor der geburtshilflichen Klinik
wirkte

Professor Dr. Alfred Hegar

vierzig Jahre an unserer Universität. Vorher lehrte er an der Universität Würzburg
; 1864 wurde er nach Freiburg berufen. Seine Publikationen wurden in
der ganzen Welt bekannt. Gleich große Erfolge zeichneten ihn auch als gefeierten
Lehrer aus. In dankbarer Anerkennung seiner Lebensarbeit im Dienste
der leidenden Menschheit und seiner um Universität und Stadt erworbenen
Verdienste wurde ihm am 18. April 1904 mit einstimmigem Beschluß des Stadtparlamentes
das Ehrenbürgerrecht erteilt.

Noch im LIerbst des gleichen Jahres trat LIegar in den Ruhestand. Im
85. Lebensjahr ist er am 5. August 1914 auf seinem Gute Schirkenhof bei Oberried
verstorben. Zusammen mit den Bildnissen anderer Ehrenbürger ist seine
Büste im Ehrensaal des historischen Kaufhauses aufgestellt und zu seinem
dauernden ehrenden Gedenken im Gebiet der neuen Kliniken eine Straße nach
ihm benannt.

Bahnbrechend auf dem Gebiete der Erbforschung war der Zoologe und
Biologe

Professor Dr. August Weismann,

der, am 17. Januar 1834 in Frankfurt geboren, ursprünglich Medizin studierte.
Seine Neigung zur Naturkunde, insbesondere zur Zoologie, führte ihn später
zu dem Entschluß, sich ganz diesem Wissenschaftszweig zu widmen. 1863
habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität Freiburg, 1867 wurde
ihm der Lehrstuhl für Zoologie übertragen, und 1873 schließlich wurde er
Ordinarius.

Ein Zoologisches Institut hatte unsere Hochschule damals noch nicht, als
Arbeitsraum stand Weismann lediglich ein einziges Zimmer im Dachgeschoß
der Alten Universität zur Verfügung. Diese Einschränkung entmutigte ihn
jedoch keineswegs. Mit unermüdlicher Tatkraft strebte er die Verbesserung
seiner Arbeitsbedingungen an, bis er schließlich 1886 sein neues Zoologisches
1 nstitut beziehen konnte. Studenten aller Fakultäten und auch nichtakademische
Kreise kamen, um sein berühmtes Kolleg über die Deszendenztheorie zu hören.
1 n einer stattlichen Reihe wissenschaftlicher Arbeiten hat Weismann die Ergebnisse
seiner Forsclrungen festgehalten. Von dem ihm liebgewordenen Freiburg
wollte er sich nicht trennen, er lehnte deshalb alle an ihn ergangenen Rufe
nach auswärts ab.

Der Stadtrat verlieh diesem hervorragenden Gelehrten und Forscher, nachdem
er bereits über vierzig Jahre mit bahnbrechenden Erfolgen an der Uni-

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