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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 65
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0065
Professor für Bakteriologie und Hygiene nach Straßburg. Nach der Ausweisung
aus dem Elsaß übernahm er die wissenschaftliche Leitung der Behring-Werke
in Marburg. Im Jahre 1923 folgte er einem Rufe an die Universität Freiburg
auf den Lehrstuhl für Bakteriologie und Hygiene.

Während seiner langjährigen Forschertätigkeit ist Uhlenhuth zum Bahnbrecher
der bakteriologischen Forschung und Mitbegründer der Chemotherapie
mit grundlegenden Ergebnissen von dauernder Gültigkeit geworden. Mit der
Methode des Nachweises der Unterscheidung von Menschen- und Tierblut hat
er ein Verfahren geschaffen, das von der Gerichtsmedizin der ganzen Welt
angewandt wird. Während des ersten Weltkrieges entdeckte er den Erreger
der Weilschen Krankheit (ansteckende Gelbsucht), die nun mit einem von ihm
entwickelten Serum bekämpft werden konnte. Im Kampf gegen die Syphilis
und gegen Tropenkrankheiten betrat er mit der Schaffung neuer Präparate
erfolgreich neue Wege in der Therapie, die Tausende von Menschen vor Siechtum
und Tod bewahrten. Gleich große Erfolge hatte er bei der Bekämpfung
von Tierseuchen und Schädlingen aufzuweisen. Seine Anhänglichkeit an Freiburg
bewies er mit der Ablehnung vieler Berufungen an andere Universitäten.
1937 ist Uhlenhuth in den Ruhestand getreten. Das Laboratorium blieb aber
nach wie vor sein Arbeitsfeld, in dem er noch immer unter großen persönlichen
und finanziellen Opfern mit erstaunlicher Arbeitskraft weiter seinen Forschungen
nachgeht.

Daneben liegt ihm aber auch die öffentliche Gesundheitspflege der Stadt
sehr am Herzen. Der Hygiene des Trinkwassers und der Bäder, den Abwasserfragen
und der Desinfektion widmet er seine besondere Aufmerksamkeit; zahlreiche
wertvolle Anregungen auf allen Gebieten verdankt die Stadt ihrem
hygienischen Berater. Mit besonderem Nachdruck widmet er sich auch dem
Siechenproblem, den Bestrebungen, Anstalten und Heime für die Versorgung
alter Kranker, insbesondere Krebskranker, zu schaffen.

Als beredtes Zeugnis der Erfolge seines Forscherlebens durfte Uhlenhuth
zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen aus dem In- und Ausland entgegennehmen
. Die Stadtverwaltung erwies ihm ihre Dankbarkeit durch Verleihung
des Ehrenbürgerrechts zu seinem 80. Geburtstag am 7. Januar 1950.
Der Wertschätzung und Hochachtung, deren er sich erfreuen kann, verlieh Oberbürgermeister
Dr. Hoff mann mit folgenden Worten Ausdruck:

„Wenn Feldherren Ruhm in der Geschichte fanden, nachdem Tausende
und aber Tausende mit dem Leben bezahlen mußten, dann besteht Ihr
Ruhm darin, daß Sie durch Ihre Genialität als Forsclxer und Erfinder
Tausenden und aber Tausenden Leben und Gesundheit gerettet haben."

Am 4. Juni 1951 konnte

Professor Dr. Carl Noeggerath

seinen 75. Geburtstag begehen. Während der Geburtstagsfeier, die die Medizinische
Fakultät dem Jubilar bereitete, gab Oberbürgermeister Dr. Hoff mann
unter lebhaftem Beifall der Festversammlung die Ernennung Noeggeraths zum
Ehrenbürger der Stadt Freiburg bekannt.

Im April 1913 kam Noeggerath, ein Schüler Heubners, an dessen Klinik
in Berlin er von 1906 bis 1913 wirkte, als ao. Professor und Leiter der Kinderklinik
an die Universität Freiburg. Im Frühjahr 1919 erhielt er das persönliche

5 Freiburg und seine Universität

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