Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 85
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0085
Abmessungen, verwirklicht worden: die raumbildenden Elemente sind jetzt
die neue (französische) Schule und der Siemensbau.

Mit dem Neubau des Spitals begann eine bauliche Entwicklung, die den
wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und Anforderungen Rechnung
trug. Wenn sie bis etwa 1875 in ruhigen, kaum erkennbaren Bahnen floß, so
nahm sie dann bis in unsere Tage einen sich immer steigernden, fast lawinenartigen
Charakter an.

So, wie die alte Universität am Fransziskanerplatz der Ausgangspunkt für
die weitere Entfaltung der Philosophischen, Juristischen und Theologischen
Fakultät war, die über die neue Universität in der Bertoldstraße zu der ausgedehnten
Anlage des Institutsviertels und dem neuen Kollegienhaus von 1911
führte, so war das Spital von 1829 die Keimzelle zu den fortlaufenden Erweiterungen
und Neubauten, die zuletzt zu dem umfassenden Klinikneubau von
1926 bis 1941 führten.

Den kaum faßbaren Umfang dieses Wachstums mögen auch einige wirtschaftliche
Zahlen beleuchten.

Von 1792 bis 1821 stand, von unwesentlichen Zuschüssen abgesehen, die
Universität auf eigenen Füßen. Das war nur möglich, weil sie über ein
umfangreiches Grundvermögen verfügte. 1821 bewilligte der Badische Landtag
zum ersten Male einen laufenden Zuschuß von 15 000 Gulden pro Jahr, der
1831 verdoppelt wurde. Im Jahre 1835 betrugen die Gesamteinnahmen der
Universität 78 300 Gulden, die Ausgaben 74 600 Gulden. Hiervon konnte die
Universitätsverwaltung aus den Erträgnissen des Universitätsvermögens
nahezu die Hälfte, nämlich 31 000 Gulden, aufbringen. Für die nächsten Jahrzehnte
ergibt sich folgendes Bild:

Eigene Einnahmen Leistungen des Staates Insgesamt

1855 39 865 Gulden 48 564 Gulden 88 429 Gulden

1865 52 016 Gulden 48 964 Gulden 100 980 Gulden

1880 78 053 Mark 245 084 Mark 324 037 Mark

1895 48 335 Mark 532 492 Mark

Hielt sich die Zahl der Studenten, wie oben erwähnt, von 1815 bis 1871
zwischen 200 und 600, so stieg sie bis 1881 auf 683 Studierende. In den zehn
Jahren von 1871 bis 1881 hatte sie sich mehr als verdreifacht. Interessant ist
dabei die Verteilung auf die Fakultäten: von 1852 auf 1881 hatte sich die Zahl
der Juristen vervierfacht, die der Philosophen versechsfacht, an Medizinern
waren es dreieinhalbmal mehr; die Zahl der Theologen hatte sich auf ein
Viertel vermindert. Wenn man bedenkt, daß 1865 von 281 Studenten 154 Theologen
waren, somit die Studenten aller übrigen Fakultäten nur 127 ausmachten
, kann man sich vorstellen, eine wie geringe Rolle das studentische Leben
im Stadtbild spielte. Durch die starke Entwicklung der Universität nach 1870
trat hierin eine Änderung ein. Im Stadtbild entstanden Studentenhäuser. 1890
wurde die Universität von 1250, 1900 von 1750 und 1910 von 2890 Studenten
besucht.

Wenn auch zwischen 1815 und 1865 außer dem besprochenen Neubau des
Spitals keine anderen erwähnenswerten Neubauten erstellt wurden, so kann
mau doch eine innere Entwicklung feststellen, welche die dann folgende starke
Entfaltung vorbereitet. Die naturwissenschaftlichen und medizinischen Samm-

85


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0085