Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 88
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Kesselhaus und die Küche. An dem Hauptbau wurde 1864 der dritte Stock auf
den Flügelbauten, 1887 ein viertes Geschoß auf dem Mittelbau aufgestockt.

In den sechziger Jahren fing man an, die Frauenklinik in den Baublock
westlich der Sautier- und südlich der Albertstrafie zu verlagern. Dort entstand
von 1866 bis 1868 die Geburtshilfliche Klinik, 1873 die Geburtshilfliche Poliklinik
und 1878/79 der Neubau der Gynäkologischen Klinik für 45 Betten
mit Hörsaal und zwei Operationssälen.

Von 1874 bis 1876 wurde nördlich in der Albertstraße die Augenklinik gebaut
, nachdem erst 1868 im Spital eine Abteilung für Augenkranke mit 15
Betten eingerichtet worden war. Der Neubau enthielt 46 Betten und einen
Flör- und Operationssaal.

Inzwischen wurde, trotz aller Erleichterungen, welche die Verlegung der
zuvor genannten Kliniken dem Spital gebracht hatte, die Verlegung und der
Neubau der Chirurgischen Klinik immer dringender. Er erfolgte von 1888 bis
1892 in der Albertstraße auf dem Gelände gegenüber. Danach stand das alte
Spital in vollem Umfang der Medizinischen Klinik zur Verfügung. Der Neubau
der Chirurgischen Klinik reichte jedoch nur für 17 Jahre. Albertstraße 2, östlich
vom Spital, entstand ein Neubau, der noch 1920 durch einen westlich
anschließenden Erweiterungsbau vergrößert wurde.

Damit wurde ein kurzer Überblick über die umfangreiche Neubautätigkeit
für die Kliniken und Universitätsinstitute in der Nordstadt gegeben. Sie
füllte einen kleinen neuen Stadtteil, jedoch lag ihr kein gemeinsamer städtebaulicher
Gestaltungsplan zugrunde. Die einzelnen Gebäude reihten sich
zwanglos aneinander, wie das Bedürfnis auftrat und wie der Augenblick es
dem Architekten eingab. Räumliche und städtebauliche Beziehungen zwischen
den Gebäuden wurden nicht gesucht.

Inzwischen war noch weiter im Norden, im Stadtteil Herdern, ein weiterer
Kristallisationspunkt von Universitätsinstituten im Entstehen. Den Anfang
machte 1884—1887 ein umfangreicher Neubau der Psychiatrischen Klinik an
der Hauptstraße. Wieder lag dieser neue Ansatzpunkt draußen am Stadtrand.
Die Pläne wurden von Baurat Schäfer ausgearbeitet, der uns dann noch bei
dem Neubau der Universitätsbibliothek begegnen wird. Der große Neubau
bot Raum für 108 Kranke. Hieran östlich anschließend lag das Garnisonlazarett
; in ihm wurde 1919, nach dem ersten Weltkrieg, die Hautklinik untergebracht
. In dem nördlich angrenzenden Gelände bis zur Okenstraße wurde
vor 1914 der Botanische Garten mit seinen Gewächshäusern und dem Neubau
für die Unterrichtsräume und die Verwaltung angelegt.

Es dürfte hier am Platze sein, ein Wort über die großen Leistungen der
Stiftungsverwaltung für die Fortentwicklung der Kliniken zu sagen. Die
Stadtverwaltung selbst war an dieser Unterstützung in steigendem Umfang
beteiligt, eine Entwicklung, die im Klinikbauvertrag von 1912 zwischen Stadt,
Staat und Krankenhausstiftung zunächst ihren Abschluß fand. Die viel verschlungenen
und mannigfaltigen Wege der gemeinsamen Arbeit von Stiftungsverwaltung
, Staat und Stadt bei der Erstellung und der Verwaltung der Kliniken
sind in der Arbeit von A. Wild klargestellt.

In Anbetracht der großen Leistungen, welche die Bürgerschaft der Stadt
durch die StiftungsVerwaltung für die Kliniken aufbrachte, kann es nicht verwundern
, daß die Stadt in der Spitalkommission namhaft vertreten war. 1846
setzte sie sich aus drei Direktoren der Kliniken, zwei Mitgliedern des Ge-

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