Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 109
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0109
handenen staatlichen Kliniken sank um ein Beträchtliches herab. Stadtverwaltung
, Universität und Bezirksbauamt mühten sich von Anfang an, unterstützt
von einer erfreulich großen Schar freiwilliger Helfer, vor allem aus dem Kreise
der Ärzte, des technischen und des Verwaltungspersonals der Kliniken selbst,
zunächst die nur teilweise beschädigten Anstalten wieder in Gang zu setzen
und einem weiteren Zerfall augenblicklich unbenützbarer Gebäudeteile vorzubeugen
. Im Juni 1946 bildete die Stadt unter ihrem Oberbürgermeister
Dr. Hoffmann als Miteigentümerin der Vereinigten klinischen Anstalten
ein städtisches Klinikbaubüro aus Fachleuten ihrer eigenen Bauverwaltung und
setzte sich als erstes die Wiederherstellung der Chirurgischen Klinik zum Ziele.
Diesem Vorhaben stellten sich bei der Beschaffung des notwendigen Materials
und dem Ersatz zerstörter und zum Teil entwendeter technischer Einrichtungen
ein in der damaligen Zeit kaum überwindbarer Berg von Schwierigkeiten
entgegen. Bis Ende August 1947 gelang das Vorhaben trotz allem, und
Mitte Dezember 1947 waren 450 Betten aufnahmebereit. Daneben galten die
Bemühungen auch der Wiederingangsetzung der notwendigen Wirtschafts-
betriebe, ohne die ein lebensfähiges Gebilde gar nicht hätte bestehen können.
Anschließend daran wagte man sich an die Wiederherstellung der Medizinischen
Klinik und begann auch mit Arbeiten am sogenannten Eingangsbau zur
Unterbringung der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik. Im ganzen gesehen konnte
bis zum 1. August 1950 das Städtische Klinikbaubüro, das zu diesem Zeitpunkt
seine Tätigkeit wieder einstellte und die Leitung des Aufbauwerkes in die
Hände des Staates zurückgab, auf manchen Erfolg zurückblicken. 1951 und
im folgenden Jahre lag das Schwergewicht bei der Wiederherstellung der
Frauenklinik, während daneben zahlreiche andere Arbeiten im Klinikum bewältigt
wurden. Beispielhaft für die Leistung der Stadt zum Wiederaufbau
der klinischen Universitätsanstalten und deren Betrieb sei hier gesagt, daß der
städtische Aufwand bis zum 31. März 1953, in der RM- und DM-Zeit zusammengefaßt
, bei rund 12,5 Millionen Mark lag.

Die Bildung des Bundeslandes Baden-Württemberg im Mai 1952 stellte
einen gewissen Abschnitt in der Geschichte des Gemeinschaftsunternehmens
dar. Die anerkennenswerte Förderung des weiteren Aus- und Neubaues der
Freiburger klinischen Universitätsanstalten findet in der bis heute sichtbar
gewordenen Gestaltung des Klinikums ihren deutlichen Ausdruck, Wenn auch
die Stadt nicht an allen im Klinikgelände stehenden neuen Bauwerken beteiligt
ist, so hat sie doch an anderen ihren erheblichen Anteil. Neue katholische
Klinikkirche, Tuberkulosenklinik, Schwesternhäuser und Umgestaltung der
früher erbauten Kliniken im Inneren legen beredtes Zeugnis für das emsige
Werken ab.

Nur noch zwei der großen, nach dem Bauvertrag von 1926 zu erstellenden
Kliniken, Hals-, Nasen- und Ohrenklinik sowie Orthopädie, harren der Durch-
füh rung und haben bereits unter den Händen der heutigen Architekten erste
Gestalt angenommen. Es ist dankbar anzuerkennen, daß der Staat als der
stärkere der beiden Partner der Stadt als dem schwächeren Teile seit einer
Reihe von Jahren einen Teil der drückenden Baulasten durch Minderung des
städtischen Kostenanteils auf ein Fünftel abgenommen hat und auch die Frage
der Abdeckung des Fehlbetrages bei den Betriebskosten auf eine neue, den
kommunalen Finanzen Rechnung tragende Grundlage stellte.

Das heutige stolze Werk im Dienste der Heilung der Kranken, der Wissenschaft
und der Lehre, rechtlich fundiert bis zur Stunde auf dem Betriebsvertrag

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