Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 122
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0122
Universität und Museum für Naturkunde
der Stadt Freiburg im Breisgau

Von Martin Schnetter

Das städtische Museum für Naturkunde hat im Laufe seiner jetzt 62j ährigen
Geschichte ständig in mehr oder weniger enger Bindung zur Freiburger
Universität gestanden, so daß es sich gerade im Jubiläumsjahr der Alma mater
lohnt, diese Beziehungen einmal näher darzustellen, nicht nur um ihres historischen
Interesses willen; vor allem wird sich zeigen, daß die Universität der
Stadt sowohl bei der Gründung und dem Aufbau wie auch bei der Erhaltung
dieser Abteilung der Städtischen Sammlungen wertvolle Hilfe geleistet hat.

Als der Freiburger Bürgerausschuß am 22. März 1895 auf Vorschlag des
damaligen Oberbürgermeisters Dr. Otto Winterer die Gründung eines
„Museums für Natur- und Völkerkunde" genehmigte und dafür einen Betrag
von 1000 Mark bereitstellte, besaßen die für die betreffenden Fächer (Zoologie,
Botanik, Paläontologie, Geologie, Mineralogie usw.) zuständigen Universitätsinstitute
bereits eigene Sammlungen. In ihren Ursprüngen gingen diese auf
ein Naturalienkabinett zurück, das der 1775 zum Professor für „Naturgeschichte
und ökonomische Wissenschaften" ernannte Dr. J. W ü 11 b e r z in
der damaligen „neuen" Universität (heute Bertoldstraße 17) einrichtete1.
Abgesehen von einem vorübergehenden Aufenthalt in der damaligen „alten"
Universität (dem heutigen Rathaus) in den Jahren von 1786 bis 1792, blieben
die Sammlungen dort bis in A u g u s t W e i s m a n n s Zeiten, der 1863 Privatdozent
und außerordentlicher Professor, 1867 bereits ordentlicher Professor
für Zoologie und vergleichende Anatomie wurde. Bei der Enge seiner Räume
ist es ihm und seinen Schülern besonders lästig gewesen, zu den öffentlichen
Besuchszeiten die Arbeitsgeräte jedesmal wegräumen und danach wieder
aufbauen zu müssen. 1886 zog er endlich in ein selbständiges Zoologisches
Institut in der Katharinenstraße 20, dem er 1889 auch ein eigenes Sammlungsgebäude
angliederte. Diese reichen, von Weismann um wertvolles Material
vergrößerten Sammlungen dienten fast ausschließlich der Forschung und der
Demonstration bei den Vorlesungen und Kursen für die Studenten und waren
entsprechend weniger als Schausammlungen aufgestellt. Von der im Vorlesungsverzeichnis2
angekündigten Möglichkeit: „Die Zoologische Sammlung
wird auf Verlangen vom Diener gezeigt", machten, wie der Verfasser aus
Berichten von Institutsangehörigen bis rückwärts zum Jahre 1896 erfuhr, nur
wenige Besucher Gebrauch. Diese Gründe, die mehr oder weniger auch für die
Sammlungen der anderen Institute galten, mögen den damaligen Privat-

1 Koehler, O.: Pie Zoologie an der Universität Freiburg i. Br. — Manuskript, Freiburg i. Br. 1957.

2 Ankündigungen der Vorlesungen an der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br. 1890—1942.
Freiburg i. Br.

122


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0122