Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 125
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heim gerichtetes Schreiben zu zerstreuen. Wesentlich dabei war wohl, daß
der damalige Zoologe, Geheimrat Prof. August Weismann, dessen Weltruf
Freiburgs Namen überall bekannt machte, den Plan unterstützte. Die Z u -
sammenarbeit zwischen Universität und Stadt ging in der
Folgezeit sogar so weit, daß im Jahre 1904 die Hochschule der Stadt ihre ethnographischen
und urgeschichtlichen Sammlungen als Dauerleihgabe überließ.

Da der Platz in der Rempartkaserne bald nicht mehr ausreichte, zog das
Museum im Jahre 1902 in die Turnhalle und in zwei Klassenzimmer der neuerbauten
Turnseeschule, wo es am 2. April 1903 wieder eröffnet werden
konnte. Als es 1905 gelang, das Haus Talstraße 12 zu erwerben und Oberlichtbaracken
zu bauen, war es möglich, die Sammlungen zu erweitern und übersichtlich
aufzustellen. Am 21. Oktober 1905 besichtigten auf Einladung des
Stadtrates Vertreter der Hochschule, des Bürgerausschusses und der Presse
das Museum in seiner neuen Form3. Von der Universität waren es unter anderen
der Prorektor Professor Axenfeld (Ophthalmologie), die ordentlichen Professoren
Geheimrat Weismann (Zoologie), Geheimrat Steinmann (Geologie),
Hofrat Hildebrand (Botanik), Hofrat Wiedersheim (Anatomie), Oltmanns
(Botanik), Osann (Mineralogie), die Honorarprofessoren Neumann (Geographie
), Böhm (Paläontologie), die außerordentlichen Professoren Keibel und
Gaupp (Anatomie), Grosse (Ethnographie), E.Fischer (Anthropologie) und die
Privatdozenten Claussen (Botanik), Paulcke und Wilckens (Geologie) sowie
der Lektor Ferrars (Englisch). Oberbürgermeister Dr. Winterer gab dabei
einen kurzen geschichtlichen Überblick und dankte allen Spendern und Mitarbeitern
des Museums herzlich. Die „Breisgauer Zeitung" vom 23. Oktober
1905 berichtet von dieser Feier u.a.: „Das Urteil aller Anwesenden lautete
höchst günstig über das Museum. .. . Der Herr Oberbürgermeister spricht den
Vertretern der Universität für ihr Erscheinen seinen Dank aus. Hier liege
wieder ein Beweis vor des zwischen Hochschule und Stadt bestehenden Sym-
pathieverhältnisses und des Zusammenwirkens beider. Er (der Redner) werde
sich freuen, wenn die Universität Gelegenheit nehme, die Studierenden auf
das Museum ■ - diese reichhaltige Sammlung von Lern- und Unterrichtsmitteln
— hinzuweisen. Auch dieses städtische Institut verfolge ja den schönen
Zweck, die Wissenschaft zu popularisieren. . . . Hohe Anerkennung ob der
sorgsamen Pflege der Sammlungen verdienten namentlich die Herren Stadtrat
Ficke. Prof. Dr. Gruber und Direktor Prof. Dr. Grosse. Das Hauptverdienst
gebühre aber ohne Zweifel Herrn Ficke."

Welchen Eindruck die Vertreter der Llochschule von dem Museum hatten
und welche Bedeutung sie ihm beimaßen, kommt wohl am besten darin zum
Ausdruck, daß die Philosophische Fakultät knapp zwei Monate später dem
Vorsitzenden der Museumskommission und geschäftsführenden Leiter, Stadtrat
H. Ficke, die Würde eines Ehrendoktors verlieh. Dazu findet sich in den
Akten der Fakultät folgende Notiz unter dem Datum vom Z.November 1905:
„Coli. Weismann regt an, Herrn Stadtrat Ficke zum Ehrendoktor zu ernennen.
Die Abteilung beschließt, in der Gesamtfakultät für den Antrag einzutreten,
betonend, daß damit nicht bloß eine persönliche Ehrung, sondern auch eine
Aufmerksamkeit gegen die Stadt geplant sei". In der Laudatio vom 5. Dezember
1905, die vom Prorektor Prof. Axenfeld und vom Dekan Prof. Oltmanns
unterzeichnet ist, heißt es, daß die Fakultät Grad und Rechte eines Ehrendoktors
verliehen hat:

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