Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 126
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0126
VIRO DOCTISSIMO
HUGONI FICKE
S E N AT O RI FRIBURGENSI
quicum plurima ad Naturalem Historiam et Anthropologiam inlustrandam

strerme atque industrie a se collecta
sagaciter ac perspicue in genera digesserit et publicaverit
de huius oppidi iuventute erudienda
de docendis huius litterarum Universitatis civibus
optime meritus perpetuamque memoriam adeptus est.

Mit dieser hohen Auszeichnung fanden die wirklich außergewöhnlichen
Verdienste eines Mannes die gerechte Würdigung, dem es gelungen war, in
wenigen Jahren praktisch aus dem Nichts ein Museum aufzubauen, das eine
wertvolle Bereicherung der Städtischen Sammlungen und zugleich eine Stätte
vielseitiger Belehrung für das Publikum, vor allem aber für die Jugend und
die Studenten darstellte. Der am 17. September 1840 in Hamburg geborene
Geschäftsmann3 war mit 33 Jahren nach Freiburg gekommen und hat hier in
den Jahren von 1875 bis 1881 sowie von 1887 bis 1911 als Stadtrat gewirkt.
Dank eigener Mittel konnte er seinen besonderen Neigungen nachgehen, die
vor allem der Natur- und Völkerkunde galten. Zahlreiche und ausgedehnte
Reisen führten ihn durch weite Teile der Welt, vor allem nach Ostasien,
worüber er 1910 in dem auch heute noch lesenswerten Buch „Meine Ostasienreise
"6 berichtet hat. Seine auf diesen Reisen erworbenen reichhaltigen und
wertvollen Sammlungen schenkte er der Stadt und schuf allein damit schon
einen wesentlichen Grundstock für das Museum. Daneben stellte er auch
ansehnliche Geldmittel dafür zur Verfügung. Vor allem aber war er als Vorsitzender
der Museumskommission und nach dem Weggang Dr. Fritzes auch
als Teiter unermüdlich für eine nach didaktischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten
geordnete Aufstellung der Sammlungen tätig. Wie sehr es ihm
gelang, sich in diese Gebiete einzuarbeiten, zeigt wohl am besten der im
Dezember 1903 aus seiner Feder erschienene „Führer durch die Fauna von
Oberbaden"3 (117 Seiten). Er zählt die in der systematisch geordneten Sammlung
einheimischer Tiere ausgestellten Arten schrankweise auf und macht
Angaben über ihr Vorkommen und ihre Lebensgewohnheiten. Einleitend
erläutert er nach einer kurzen historischen Übersicht die besondere Aufgabe
dieser Sammlung, „festzustellen, was lebt und webt in diesem herrlichen
Heimatland und es vorzuführen", aber auch „in erster Reihe zu weiterer
Forschung anzuregen. Denn es gibt wohl kaum ein Gebiet in Deutschland,
welches faunistisch mannigfaltiger und interessanter ist, als das unsere." Die
Jugend lag ihm besonders am Herzen, denn „zum Beobachten der sie umgebenden
Natur sollen die Kinder hingeleitet werden, . . . aber auch erwachsenen
, ernsten Sammlern oder solchen, die es werden wollen, soll unsere
Sammlung nützen." Es fehlt auch nicht eine Angabe der wichtigsten wissenschaftlichen
Literatur und der Herkunft der Sammlungen. Wahrscheinlich war
es nicht zuletzt dieser wissenschaftlich wertvolle Führer, der die Fakultät zu

6 Ficke, EL: Meine Ostasienreise in den Jahren 1903 und 1909. — C. A. Wagner, Freiburg i. Br.,
224 Seiten, 1910.

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