Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 146
(PDF, 44 MB)
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Ihr Betrieb war naturgemäß sehr unwirtschaftlich. In Zusammenarbeit mit den
Universitätskliniken wurde das erste Pumpenmodell entwickelt, das zwar vom
Leitungsdruck unabhängig machte, aber den hohen Verbrauch von Warmwasser
nicht verhindern konnte. Spätere Modelle in Form von tragbaren Apparaten
ermöglichten die Luftzugabe, um den Massagestrahl zu variieren; auch das
fahrbare Modell (1931), das eine wirksame Unterwassermassage-Behandlung
gestattete, krankte an zu hohen Betriebskosten. 1935 gelang es dem Ingenieur
Fritz Trautwein, das Wasserumwälzungsverfahren für die Unterwassermassage
einzuführen. Dabei wird die Wanne, in die der Patient gebettet ist, nur einmal
mit Warmwasser gefüllt. Dieses Wannenwasser wird dann zur Behandlung
mit dem Pumpenaggregat angesaugt, auf den gewünschten Druck gebracht und
durch den Massagestrahl unter Wasser auf den Körper des Patienten aufgestrahlt
, so daß ein ständiger Kreislauf entsteht. Durch Beimengung von Heiß-
und Kaltwasser zum Umlaufwasser können die Strahltemperatur wie der
Druck des Massagestrahls reguliert werden. Die Möglichkeit gleichzeitiger
Luft-, Kohlensäure- oder Sauerstoffbeimengung zum Massagestrahl steigerten
die Anwendungsmöglichkeiten des Subaqua-Systems. Diese Subaqua-Dusch-
massage-Anlagen gingen seit 1939 in fast alle deutschen Universitäts- und
sonstigen großen Kliniken, Krankenhäuser, Sanatorien, Industrie-Gesundheitszentren
und Sportinstitute. Unter laufender Zusammenarbeit mit den Kliniken
wurden die ersten Anlagen weiterentwickelt und in ihren Anwendungsmöglichkeiten
vermehrt. So kamen die Subaqua-Saugmassage sowie der Sprudelrost,
der die Abgabe von Luftsprudel-, Kohlensäure- und Sauerstoff-, Kalt- und
Warmwassersprudelbädern sowie Schaumbädern ermöglichte, hinzu. Eine weitere
Verbesserung bildet der Thermostat, der die automatische Bedienung der
Temperiergabel gestattet. Eine wichtige neue Richtung ist das technisch moderne
Subaqua-Elektrobad, das die wahlweise Applikation von galvano-faradischem
Strom erlaubt. Die jüngste Entwicklung betrifft eine geräuschlos arbeitende
Spezialturbinenpumpe, die dazu dient, durch große Wassermengen mit niedrigen
Drucken hohe Applikationswerte zu erzeugen und damit eine wirksame
Massage zu ermöglichen. Die vielseitige Anwendungsmöglichkeit der Subaqua-
Duschanlage hat ihr nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt eine
große Verbreitung gesichert.

Als der Instrumentenmacher Ferdinand Ludwig Fischer im
Jahre 1866 sein Geschäft in Freiburg gründete, befand sich die Operationstechnik
an den deutschen Kliniken und Krankenhäusern gerade in dem Stadium
entscheidender Wandlungen, die zu neuen Methoden operativer Eingriffe auf
verschiedenen Gebieten führte und die Verwendung neuartiger Instrumente
notwendig machte. Professor Kußmaul gab die Anregung für die von Fischer
hergestellte Magenpumpe, die noch heute verwendet wird. In Zusammenarbeit
mit Professor Hegar wurden verschiedene gynäkologische Instrumente konstruiert
. In den folgenden Jahrzehnten konnte Professor Axenfeld die operative
Behandlung in der Augenheilkunde vervollkommnen, wozu das Haus
Fischer verschiedenartige gebogene Löffel anfertigte. Professor Killian verbesserte
die bereits von Kußmaul entwickelte Broncho- und Ösophagoskopie
und fertigte mit Fischer einen einfacheren Bronchoskop zur Beobachtung und
Behandlung der Luftröhre und der Bronchien, ferner einen Ösophagoskop zur
Beobachtung und Behandlung der Speiseröhre. Professor Brunnings verfeinerte
die von Killian eingeführten Instrumente. Mit den jeweiligen Direktoren der

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