Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 203
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Tyrol, Preißgau und Schwaben zu begebenden zusammen khc-nfften remonstriert
, wie" die landesfürstliche Durchlaucht „zu conservierung der univer-
sitet sich selbst angreiffen, da doch inen Stenden ire jugend halber ebenfahls
an solcher erhaltung merckhlichen gelegen, zu dem ende gleichsfahls ein ergibigen
beitrag zuthuen haben, in ansehung dessen sich erdeite universitet
erbietig machet, von ieder landtschafft gewise anzahl der jugend wie es sich
thuen lest, in die zu Freyburg gestüffte alumnaten zunemben, alß vil beitrag
dann iede landtschafft bewilliget"20.

Die Stände der drei Landschaften Tirol, Schwäbisch-Österreich und Breisgau
für eine Unterstützung der Albertina zu gewinnen, erwies sich aber bald
als aussichtslos. Denn im Breisgau war es schon äußerst beschwerlich und
kostete stets eine „vast unbeschreibliche geduld und labores"25, die Stände zu
einer „einwilligung nothwendigister guarsion geltern" zu bewegen, so daß an
weitere zusätzliche Belastungen nicht zu denken war; und in Tirol und
Schwäbisch-Österreich konnte man kaum auf Beihilfe rechnen, „wann nit
zuvor die Breißgeuischen stendt .. . ein merckhliche contribution disfahls einwilligen
würden"18. Hinweise auf den eigenen Nutzen, den sie und ihre Kinder
von der Universität hätten, verfingen bei den Landständen nicht — weder im
Breisgau noch in Tirol oder in Schwäbisch-Österreich.

Sollte die Albertina, „solches uraltes hechst nuzliches und unemperliches
institutum"20, nicht zugrunde gehen, so blieb dem Erzherzog Ferdinand Karl
schließlich nichts anderes übrig, als es bei der einmal geschaffenen „interims
fundation" verbleiben zu lassen und der Universität die jährlich erforderlichen
5200 Gulden aus seinen Ämtern zu überschreiben. Neben den landes-
fürstlichen Ämtern wurden später auch noch die Ausfuhr von „Tirolisch Intha-
lischem salz" aus der Saline Hall bei Innsbruck18 und die im Breisgau aufgebrachten
Türkensteuern26 zur Finanzierung der Freiburger Alma mater
herangezogen.

Von den 5200 Gulden, die der Universität hinfort jährlich vom Landesherren
zur Verfügung gestellt wurden, gingen 5135 Gulden für Besoldungen
ab. Und zwar erhielt die Societas Jesu für ihre an der Albertina lehrenden
Professoren 1150 Gulden, während 400 Gulden auf einen weltlichen Theologen,
1800 Gulden auf vier Juristen, 900 Gulden auf zwei Mediziner, 100 Gulden auf
den Rector und 785 Gulden auf die „übrigen officialn" entfielen. Eine Verringerung
der jährlichen Besoldungsausgaben ließ sich kaum „mit nuzbar-
khait in das werckh sezen . . ., Ursachen man umb ein so geringes gar kheine
taugliche subiecta zur professur erhandlen" hätte können20, während doch
„der ruemb einer hochen schnei nempe in qualitate professorum merckhlich
gelegen"18.

Es waren verschiedenartige Gründe, die den Landesfürsten veranlaßten,
„angeregter universitet auf thuenlichister weise aufzuhelffen, und in gueten
standt zuerhalten"27. Zunächst mag ihn dazu der Gedanke an die Erhaltung
der alten katholischen Religion veranlaßt haben: „dann wann solche zu grundt
gehn solte, . . . die Catholische religion, wie leicht zu ermessen, zwischen zwey

25 Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien, Österreich-Akten: Tirol Fasz. 11, 1677.

20 Innsbruck, An Fr. Dt. 1664, Lib. 83, S. 500; Von Fr. Dt. 1662/63, Lib. 33, S. 211: der Landtag hatte 25 000

Gulden Türkenstcuern bewilligt.
2" Innsbruck, Von Fr. Dt. 1655/56, Lib. 29. S. 201.

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