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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0020
Das kirchliche Freiburg in der Vergangenheit

Von Werner Noack

Von der Bedeutung, die die kirchlichen Einrichtungen im Organismus unserer
alten Städte gehabt haben, können wir uns heute nur noch schwer einen
Begriff machen. Zwar wissen wir, daß die Kirche, besonders im Mittelalter, der
hauptsächlichste Träger religiöser, geistiger, künstlerischer und sozialer Kultur
gewesen ist. Aber wie sich das im Aussehen und Leben der Städte ausdrückte,
kann man sich nur noch unvollkommen vorstellen. Zusammenfassende Darstellungen
hierüber fehlen wie anderwärts so auch bei uns in Freiburg fast
ganz, wenn auch im einzelnen zahlreiche wertvolle Vorarbeiten vorliegen. Eine
erschöpfende Geschichte des kirchlichen Lebens in Freiburg von der Gründimg
bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert zu geben, wäre eine lohnende, aber ebenso
langwierige wie schwierige Aufgabe. Selbst einen kurzen Überblick über die
Geschichte der kirchlichen Einrichtungen unserer Stadt, ihre Bedeutung auch
nach außen hin zu zeichnen, soll hier nicht versucht werden. Eine solche Zusammenstellung
auf wenigen Seiten wäre doch nicht imstande, ein wirkliches
Bild ihres Lebens in ihrer unendlichen Vielseitigkeit zu vermitteln. Was aber
auch auf beschränktem Raum mit einiger Vollständigkeit einprägsam zur Darstellung
gebracht werden kann, ist die räumliche Ausdehnung innerhalb des
Stadtbildes in ihrem Werden und Vergehen im Lauf der Jahrhunderte. Hier
ergibt sich durch die Verbindung mit dem heutigen Stadtplan die Möglichkeit,
zu einer wirklichen Vorstellung wenigstens des äußeren Umfangs zu gelangen.
Aus schriftlichen Quellen, alten Ansichten, Plänen usw., wie auch den Bauten
selbst, soweit sie noch stehen oder Reste von ihnen erhalten sind, läßt sich ein
ziemlich umfassendes Bild von der Bedeutung der kirchlichen Einrichtungen im
Stadtkörper geben. Unter kirchlichen Einrichtungen verstehen wir die Pfarrkirchen
mit etwa vorhandenen Stiftsgebäuden, Kapellen, Friedhöfe, klösterliche
Niederlassungen, Llöfe auswärtiger Stifte und Klöster, Spitäler und karitative
Stiftungen und auch die Universität mit den zugehörigen Stiftungen, die
früher vorwiegend kirchlichen Charakter gehabt hat.

Die Stadt Freiburg ist 1120 von den Zähringer Herzögen auf eigenem Grund
und Boden planmäßig gegründet worden. Schon vorher hatte 1091 Herzog
Berthold II. auf dem Bergvorsprung über dem Austritt der Dreisam in die Freiburger
Bucht eine neue Burg errichtet an weithin die Landschaft des Mooswalds
mit den umgebenden und eingestreuten Siedlungen beherrschender
Stelle. Zu ihren Füßen wird eine Ministerialensiedlung mit Mühlen und Hand-

Abkürzungen:

Fr. U.B. Bd. I = Friedrich Hefele: Freiburger Urkundenbuch 1. Bd. Freiburg i. Br. 1940.
Fr. U.B. Bd. II = dass. 2. Bd. Freiburg i. Br. 1951

T.W.B. Bd. I = Albert Krieger: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden 2. Aull. 1. Bd.

Heidelberg 1904.
T.W.B. Bd. II = dass. 2. Bd. Heidelberg 1905.

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