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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0007
,Schau-ins-Land' mitzumachen pflegt", schreibt Krebs, „wird sofort die Ähnlichkeit
des Zeremoniells erkennen. Und das ist nicht Zufall. Denn ein Jünger
der römischen Ponte-Molle-Gesellschaft war der Stifter der Freiburger Ponte
Molle und herrschte später durch lange Jahre als ,Gaugraf' in unserem ,Schau-
ins-Land'. So weht ein Hauch von Nerlys (des letzten Ordensmeisters des
römischen Ponte Molle) Geist noch heute (1915) in der rauchdunklen ,Stube'
der Freiburger ,Gaubrüder'." Dieser Gaugraf war der Hofmaler Dürr, „der in
seinen römischen Studienjahren den dortigen Bajokkorittern13 zugehört hatte,
und der nun die alte übermütige Fröhlichkeit vom Tiber nach seinem dauernden
Wirkungskreis in Freiburg zu übertragen versuchte".

Wir nennen außer ihm nur einige weitere Mitglieder des Freiburger Ponte-
Molle-Kreises: Architekt Oskar Geiges, Architekt Otto Schneider, Bildhauer
Berthold Knittel, Maler und Hofphotograph Fritz Hase und den Architekten
Ludwig Füger: sie alle erscheinen in der Mitgliederliste des Schau-ins-Land
von 1879. Nur einer von ihnen hat die ersten Satzungen des Breisgauvereins
Schauinsland vom September 1873 mit linterschrieben: Oskar Geiges. Ein
weiteres Mitglied von Ponte Molle war gleichzeitig Mitglied der Historischen
Gesellschaft: Hof rat Dr. F. v. Woringen, Professor an der Universität Freiburg.

*

„Es war am 17. September 1871, gelegentlich eines Ausfluges der Freiburger
Liedertafel auf den Schauinsland, als die Herren Direktor Isenmann, C. v. Gagg,
Lieutenant Würth auf einem umständlichen Heimweg begriffen, das Roth-
Schröffele (708,57 m über dem Spiegel des mittelländischen Meeres und
unter 57° 57' m. B. und 25° 34' ö. L. gelegen) bestiegen und hierdurch den ersten
Anlaß zur Gründung eines Alpenklubs dieses Namens gaben. Die unmittelbare
Folge dieses Ereignisses war zwar noch kein ernstliches Streben nach einer
innigen Vereinigung in bestimmter Absicht, jedoch wurde die Erinnerung daran
in den Betheiligten wachgehalten und nach außen getragen . . . Erst im November
1872 stellte sich der Drang zu einer geschlossenen Vereinigung ein, in dem
folgende: Direktor Isenmann (Gletscherfrieder), L.Bihler (Trolerjodel), H.Böh-
mel (Alpenkutscher), A.Fischer (Wiesenbastei), M.Fischer (Vogesenjuli), C. v.
Gagg (Schröffelmajor), E. Mayer (Deserteur), M. Schneider (Rütlisepp) und
später hinzutretend Bäcker (Felsenätti), Häberle (Alpendekan, Wurzelnazi),
Heimle (Schwyzerhoge),. Joos (Haidenjockel) und Riesterer (Tubacker) in der
Wirtschaft Hummel (neue Nußmannstraße) zur Organisation der Gesellschaft
zusammentraten." So beginnt der erste Band des Protokolls des Breisgauvereins
„Schau-ins-Land". Dieser 18 Seiten umfassende Teil des Bandes enthält die
Geschichte des Alpenklubs Rothschröffele. Er schließt mit der Generalversammlung
vom 1. Oktober 1873: „Nach gemeinsamer Besprechung der Mitglieder
des Alpenklubs mit den Mitgliedern der früheren Lestonia entschied man sich
nach längerem Wortkampfe zu folgender Vereinbarung: die Statuten werden
wie umstehend verbessert und abgefaßt, die Gesellschaft erhält den Namen:
Breisgau-Verein ,Schau ins Land'."

Der Alpenklub Rothschröffele und die Gesellschaft Lestonia waren also
die unmittelbaren Vorfahren des Breisgau-Vereins Schau-ins-Land. Angebahnt

13 Schau-ins-Land, Jahrl. 42, 1915, S. 45.

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