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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0009
hielt einen Vortrag über das Siebengebirge, dessen Beschreibung er mit Geschichte
und Sage ausmalte, Vogesenjuli trug einige Hebeische Gedichte vor.
Zu zwölft hielt man am 26. Februar eine Narrensitzung ab. Jede Sitzung, jeder
Ausflug von Mitgliedern des Klubs wurde gewissenhaft protokolliert, ob es sich
iidi eine „Partie an der Dreisam herunter nach Lehen" handelte (20. April)
oder um Fußmärsche von Gottenheim nach Oberschaff hausen und von da über
die Katharinenkapelle nach Riegel (18. Mai) oder zu sechst „mit Fahne und
Laterne" auf den Schauinsland und von da über Gießhübel durchs Münstertal
nach Staufen (21. Juni), oder noch weiter: durch das Glottertal nach St. Peter
und St. Märgen und durch die Wagensteige nach Buchenbach, Ebnet und Freiburg
(29. Juni): eine beachtliche Leistung!

Die Vereinigung mit der Lestonia muß sehr rasch vor sich gegangen sein:
am 27. September 1873 waren die Alpenbrüder zum Stiftungsfest der Lestonia
eingeladen: „Trotzdem dieses Fest zugleich eineTodtenfeier sein sollte,herrschte
doch die fröhlichste Stimmung im Trauerhause." In der Ausschußsitzung am
29. September „kam nichts zustande", aber am 30. September hieß es: „Es wird
Licht!" Die Satzungen wurden noch im September 1873 unterzeichnet, und am
1. Oktober wurden beide Gesellschaften vereinigt.

*

Wer war nun eigentlich die „Lestonia"? Wären nicht im ersten Jahrlauf des
„Schau-ins-Land" (1873/74) vier Blätter angeheftet, könnten wir nur wiederholen
, was der 22. Vereinsbericht aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Breis-
gaiiVereins Schauinsland über die Vorgänger berichtete14: „Während der erstere
(der Alpenverein) sich zur Aufgabe gemacht hatte, durch regelmäßige Ausflüge
den Sinn für das Naturschöne und die Liebe zur Heimath zu wecken, pflegte
die Gesellschaft Laestonia eher die Geselligkeit und den Humor, welch' letzterer
in einer von den Künstlern des Vereins gezeichneten humoristisch-satyrischen
,Kneipzeitung' zum Ausdruck kam." Die vier Blätter sind zwei Nummern von
„Lestonias Schild"15, sie enthalten einige Gedichte und zwei Fortsetzungen
einer Schauermär - nichts von Belang. Was uns aber interessiert, sind die
Buchstaben, mit denen die Beiträge gezeichnet sind: E. O., A. H., F. G., R. F.,
C. v. G., L. und A. Bl. . . 1. Einige von ihnen finden wir mit Sicherheit unter
denen, die im September 1873 die Satzungen des „Schau-ins-Land" unterzeichneten
, und so können wir außer den oben genannten Mitgliedern des
Alpenklubs auch die Mitglieder der Lestonia nennen: Arthur Hartmann, Fritz
und Hermann Geiges, Carl v. Gagg und Th. John. E. O. ist E. Ochsenreuter,
L. kann Fr. oder G. Lederle heißen, aber auch Ed. Lemperle. R. F. und A. Bl. . . 1
bleiben ungeklärt. Vom Alpenklub unterzeichneten (außer den ersten Mitgliedern
) Kaufmann LIeinrich Böhmel, Glasmaler Albert Merzweiler, Buchhändler
R. Schneider und Lithograph Victor Baumann. Dem Alpenklub gehörten weiter
an Architekt Max Schneider und Dekorationsmaler Wilhelm Weber. Oscar
Geiges fand offenbar, wie Wilhelm Dürr, den Weg zum „Schau-ins-Land" von
„Ponte Molle" her.

DieBerufe beider Gruppen machen ihre Vereinigung leicht verständlich: ihre
Mitglieder sind Künstler, Kaufleute und Handwerker. In der Historischen Ge-

14 Schau-ins-Land, Jahrl. 25, 1898.

15 Nr. 6 und 7 vom März und April 1875 (zwei der Blätter heißen „Aus Lestonias Tagebuch").

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