Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0012
berg bestiegen „und an der Wirtschaft Posten zur Bewachung der Fahne . . .
aufgestellt. . . später Erstürmung und mehrfache Aufnahme der Schneeburg".
Die „periodischen Gebirgswanderungen" dienten von jetzt an zugleich der
Sammlung von Material für die Zeitschrift. Bei der „Oberried-Expedition" am
26. Oktober 1873 war man dem sagenhaften „goldenen Marte" des ehemaligen
Oberrieder Bergwerks auf der Spur: „Der goldene Marte konnte leider nicht
aufgefunden werden, und so begnügten sich die Betheiligten damit, verschiedene
Urkunden aufzufischen und Zeichnungen der dazugehörigen Sachen aufzunehmen
." Victor Baumann berichtete darüber, die Zeichnungen stammen von
ihm selbst, zum Teil von Max Häberle und Fritz Geiges, der schon hier Motive
aus den Glasmalereien im Langhaus des Freiburger Münsters verwendete. Ungezählte
Zeichnungen breisgauischer Burgen, Klöster, Städte, Häuser, Brunnen,
Grabdenkmäler und Landschaften verdanken wir den ältesten Gaubrüdern,
die „Mit Stift und Schrift, in Bild und Wort. . . zu eig'ner Lust, zu des Volkes
Lehr', zu der Heimath Ehr'" den Breisgau durchwanderten17.

Am Schluß des ersten Vereinsjahres hatte der Verein zwei Ehrenmitglieder
und 55 Mitglieder. Der Jahresbericht 1873/74 erwähnt nur kurz, daß er sich „in
seinem engeren Vereinsleben unter Pflege deutscher Sitten einer brüderlichen,
von jedweder politischen oder religiösen Parteifärbung ungetrübten Geselligkeit
bestrebt". Wichtiger erscheint die Rechtfertigung des „in volksthümlicher
Schreibweise gehaltenen Vereinsblattes". Der Abstand zwischen der Historischen
Gesellschaft und dem Breisgauverein wird deutlich in den folgenden
Sätzen: „Da es selbstverständlich nicht in unserer Absicht liegt, tief ergehende
und selbständige Forschungen zu machen, wir uns vielmehr auf die vorhandenen
geschichtlichen Quellen beschränken müssen und nur das in kleinen und
größeren Werken oder dem Tage dienenden Lokalblättern weithinzerstreute
Material zu sammeln vermögen, so könnte es leicht den Anschein gewinnen, als
ob unsere Arbeit ein einfaches Complikationswerk wäre. Doch abgesehen davon
, daß . . . immerhin noch manche weiterhin unbekannte sagliche und geschichtliche
Mittheilung im Volksmund oder in ungedruckten Manuskripten lebt,
so giebt schon die Ergänzung durch das Bild die Berechtigung, obige Ansicht
zurückzuweisen. Wir haben es uns zum Grundsatze gemacht, wo immer möglich
nur eigens nach der Natur oder nach zuverlässigen Photographien aufgenommene
Zeichnungen, nicht aber unzuverlässige Reproduktionen zu verwenden,
was uns um so mehr ermöglicht ist, als es uns an Kräften in dieser Beziehung
nicht mangelt. . . Was den Charakter der Ausführung anbelangt, so sahen wir
uns schon durch die Art der Vervielfältigung zu einer mehr skizzenhaften und
einfachem Behandlung gezwungen, und ebenso müssen wir betreffs der mitunter
vorkommenden Unrichtigkeiten im Text. . . um Nachsicht bitten, wie wir
überhaupt ersuchen möchten, unsere Arbeit nicht mit dem pedantischen Maßstabe
engherziger Regeln zu messen."

Was besagen aber einige Unrichtigkeiten im Text gegen eine aufrechte Haltung
des Vereins in Fragen des LIeimatschutzes: gewiß kam der Protest gegen
den 1842 geschehenen Abbruch des Katzenturms im Jahre 1873 zu spät, es wird
aber daran erinnert, daß sich viele Stimmen öffentlich dagegen erhoben hatten;
der LIinweis, daß „kleinliche Interessen" den Ausschlag gaben, daß der Turm
abgebrochen wurde, war ein Programm, zu dem der Verein sich noch heute
bekennt.

it Wahlspruch des Vereins (von C. Geres). 22. Vereinsbericht zum 25.Jahrl. (1898).

12


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0012