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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0057
Schöpfungsgeschichte am Nordportal des Freiburger Münsterchores.

(Photo: Detot)

wandt, thront Gottvater auf erhöhtem Sitz in der Mitte, in ausdrucksvoller
Rahe. Die Rechte hat er segnend erhoben über dem langgeflügelten Engel, der
mit anbetend gefalteten Händen neben ihm kniet. An der linken Seite, von der
sich sein Antlitz abwendet, stürzt der Teufel mit affenartigem Kopf, an dem
zwei große Ohrmuscheln sitzen, mit Fledermausflügeln und Krallenfüßen
hintenüber. Sein Sitz, den er neben Gottes Thron hatte aufrichten wollen,
wankt und wird ihm nachstürzen in die Tiefe der Hölle." Für Jantzen ist hier
- recht unbestimmt - - „der thronende Gott Vater zwischen dem stürzenden
Luzifer und einem anbetenden Engel" zu sehen; ähnlich allgemein bleibt Vöge,
der mehrfach vom „Teufelssturz" spricht und seine Abbildung 8 unterschreibt:
„Gott Vater Luzifer stürzend."

Die Frage, welche für die folgenden Überlegungen den Schlüssel bedeuten
soll, möchte ich so formulieren: Was für eine Bewandtnis hat es damit, daß der
Teufel sich hier, um Gott zu verdrängen, dieses kistenartigen Sitzes bedient
bzw., wenn Hartmanns Lesart richtig ist: daß Gott-Vater ihm noch während
der Verstoßung einen Thronsessel überläßt? In der - - anders als beim Tym-
panon des Ulmer Hauptportales - - aus wenigen, klar gestalteten Figuren gefügten
Szene kann das Ding in des Teufels Händen nicht zufälliger Zierat sein;

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