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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0079
zu Buchheim geboren132f, verheiratete er sich am 27. Juni 1814 in der Wiehre mit
Rosalia Schlegel, der Witwe des Sonnen- und Brücklewirtes Jakob Häuptle152=.
Nach dem Tode der ersten Frau ging Andreas Fuchs am 15. März 1827 mit
Maria Anna Faller152h eine zweite Ehe ein. Die Eltern dieses Sonnenwirtes, ein
Balthasar Fuchs aus Herbolzheim und eine Maria Anna Wirth, betrieben in
der Wiehre die „Post- und Universitätsmühle". Durch die Aufstellung der
Johann-Nepomuk-Figur gegenüber dem Gasthaus zur Sonne an der neuen
Landstraße durch die Wiehre hatte Andreas Fuchs dafür gesorgt, daß das
zeitlich nahe an die Krozinger Brückenstatue zu rückende Werk J. B. Sellingers
der Nachwelt erhalten blieb.

In der March gemeinde Buchheim schmückt eine Johannes-Nepomuk-
Statue die neue Brücke über den Johannisbach. Wer den Johannes Nepomuk in
Bad Krozingen kennt, wird auf den ersten Blick die Übereinstimmung der beiden
Skulpturen erkennen. Dem Buchheimer Brückenheiligen fehlt jedoch die feine
Ausarbeitung. Er präsentiert sich in derber Aufmachung und kleineren Maßen.
Ein Vergleich der Johannes-Nepomuk-Statuen von Krozingen und Buchheim
zeigt auf, was auch eine Gegenüberstellung des Merdinger Remigius und der
Bischofsstatuen des Schlatter Choraltares bestätigt: J. B. Sellinger hielt die
aufwendige Zurüstung seiner Arbeiten des Jahres 1753 nicht durch. Er verfiel
im Laufe der Jahre in einen Stil, der sich mehr und mehr vereinfachte und vergröberte
. Dabei stellt die Buchheimer Skulptur typische Merkmale Sellinger-
scher Manier zur Schau: wellenförmige, tief gebuchtete Längsfalten der Soutane,
an der die quastengeschmückte, doppelte Knopfreihe wieder zu sehen ist; entsprechend
auch der Chorrock mit wellenartig hochschäumendem Saum; die linke
Hand packt mit einem Tuch das auf einem Palmzweig gehaltene Kruzifix. Ich
will die Beschreibung nicht fortsetzen, weil die Parallelen zum Krozinger Johannes
Nepomuk eine Wiederholung des für jenen Geschriebenen erübrigen.
Bliebe noch zu fragen, wie J. B. Sellinger wohl zu diesem Auftrag kam. Bei der
Durchsuchung des Gemeindearchivs Buchheim fielen mir in einem Protokollbuch
für Grundstücksverkäufe133 einige Einträge auf, die als Fingerzeige dienen
möchten. „ Joseph Söllinger von gottenheimb", der Bruder unseres Bildhauers
(Ziff. 5), kaufte am 1. und 12. Januar 1766 zusammen drei Viertel Matten in den
Buchheimer Gewannen „in der hierschlesmath" und „im dückhen grien". Auch
der für unseren Bildhauer bedeutsame „frantz Söllinger von Mördtingen" (Ziff. 8)
erwarb sich in Buchheim Grundbesitz. Am 4. Dezember 1768 verkaufte ihm ein
Schmied Martin Graner ein Viertel Matten „in der herren Matten", und zwar
„unten an Joseph Söllinger von gottenheimb" anstoßend. Auf diese Protokollnotizen
stütze ich die Vermutung, daß die persönliche Empfehlung der in Buchheim
begüterten Verwandten unserem Bildhauer sehr von Nutzen gewesen war.

Es bedarf nur einer kurzen Wanderung, um von Buchheim aus zur Vincen-
tius-Pfarrkirche von Neuershausen zu gelangen. Das in den Jahren 1758
bis 1764 erbaute Gotteshaus birgt ein wichtiges Werk Sellingers. Wichtig deshalb
, weil damit eine weitere Reihe von Arbeiten unserem Meister zugeschrie-

152f Mitteilung von Herrn Oberlehrer Paul Priesner, Freiburg (18. Mai 1963), aus dem Familienbuch der
Plarrei Wiehre, pag. 221 (Pfarrarchiv Freiburg-St. Johann). — Im Taufbuch von Buchheini (Pfarrarchiv
Hugstetten) fand idi keinen Eintrag.

132g Alle Angaben über die Familienverhältnisse des Andreas Fuchs verdanke ich Herrn Oberlehrer Paul
Priesner, Freiburg (l.Juni 1963).

132h Geboren am 10. Dezember 1804 als Tochter des Löwenwirtes Josef Faller zu Ebnet.

133 Gemeindearchiv Buchheim, Protokollbuch 1765—1782, Nr. 16, 23, 50 und F. 335.

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