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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0091
Abb. 7 Kartusche an der Kanzel der Pfarrkirche zu Neuershausen.

Photo: O. Funk, Buchheim

linger das Eingangsportal, eine ansprechende Leistung. Über dem steifen Türrahmen
sitzen in Schräglage zwei Wappen108, die von ovalen Bögen mit Endpunkten
umrandet sind. Das heraldisch rechts liegende Wappen des Landkomturs
Eusebius von Froberg fand ich in den Schloßanlagen der Insel Mainau
und von Altshausen mehrfach wieder. Dem Freiburger Hauskomtur W. J. E.
von Breitenlandenberg gehörte das zweite Wappen. Ein Vergleich ergibt, daß
den Bildhauer des Merdinger Pfarrhausportals keine Schuld an der heraldisch
falschen Ausführung der Wappen trifft. Laubwerk mit rotierendem Anfangspunkt
, fein geriffelte Muschelmotive und der dekorative Abschluß mit einer
Phantasiekrone ergänzen das eindrucksvolle Bild.

Gefällig sieht - - in die Mauer über dem Eingang eingelassen - - das quadratische
, steinerne und farblich gefaßte Schild des Gasthauses zur Sonne in
Merdingen aus. Laubwerk in Sellingerscher Manier bedeckt den unteren Teil
des Schildrahmens. Über dem Haus-Symbol schwebt eine Krone. Den Sonnenwirt
Franz Seelinger (Ziff. 8) mußte ich schon so oft nennen, daß ich ihn wegen
der Arbeit an seinem Hause nicht mehr eigens zu Bildhauer Sellinger in Beziehung
zu setzen brauche.

Die Bemerkung des Erbschaftsinventariums, daß Sellinger sein Professionswerkzeug
im Sundgau zurückließ, als im Dezember 1779 der Tod nahte, veran-
laßte mich, in der Gegend von Altkirch nach der vermutlich unvollendeten,
letzten Arbeit unseres Meisters zu suchen. Am Ortseingang von Aspach nahe
bei Altkirch stieß ich auf eine Johann-Nepomuk-Statue109, von der ich annehme,
daß sie das Gesuchte sein könnte. Was spricht für Sellinger? Der geschweifte
Sockel stimmt mit der Form, die auf der Brücke von Bad Krozingen zu sehen
ist, genau überein. Die grobsträhnigen Haare und zwei erstaunlich massige

ms Friedrich Zicgler, „Wappenzeichen des Deutschritterordens im Breisgau" im Sch., Jl. 61 (1934), S. 98.
1G9 P. Stintzi und E. Wacker, Der Sundgau — ein Führer durch Land, Geschichte und Kunst, S. 87.

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