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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0099
Schurtag — Schuddig

Vom Aschermittwochbrauchtum zur Elzaclier Fastnaclitsfigur

Von Karl Siegfried Bader

Was im folgenden über den Schwarzwälder Schurtag, Aschermittwoch und
Elzacher Fastnacht zu berichten ist, hat eine lange Vorgeschichte. Am 29. Dezember
1931 hielt ich im Breisgauverein Schauinsland, dem mich der spätere
„Gaugraf", Archivdirektor Dr. Friedrich Hefele, und der unermüdliche Oberschulrat
Joseph Ludolf Wohleb, Finanzminister und Programmgestalter unseres
Vereins, als eines der (damals) jüngsten Mitglieder zugeführt hatten, meinen
ersten wissenschaftlichen Vortrag in Freiburg im Breisgau. Auf Anregung des
um den Breisgauverein gleichfalls hochverdienten Dr. h. c. Friedrich Ziegler,
der mich nach der Bedeutung des Doppelwappens am Ladhofwirtshaus in
Unterprechtal gefragt hatte, war ich im Fürstenbergarchiv zu Donaueschingen
und im Badischen General-Landesarchiv in Karlsruhe den eigenartigen Herrschaftsverhältnissen
im Prechtal nachgegangen. Daraus wurde zunächst der
genannte Vortrag über „Das badisch-fürstenbergische Kondominat im Prechtal",
schließlich - - als Heft 1 meiner Beiträge zur oberrheinischen Rechts- und Verfassungsgeschichte
, die leider beim zweiten Band, der Arbeit über das Freiamt
im Breisgau und die freien Bauern am Oberrhein (1936) stecken blieben — mein
Buch gleichen Titels1. Wer sich mit dem Prechtal beschäftigt, kann (buchstäblich
) an Elzach nicht vorbeigehen, besser gesagt: er muß, wenn er nicht gerade
von Triberg oder von Haslach her über den Berg kommt, durch Elzach hindurchgehen
. Unmittelbar jenseits der Elzbrücke, wenige Schritte oberhalb der
letzten Häuser von Elzach, verläuft die alte Landesgrenze, die ehedem Vorderösterreich
vom badisch-fiirstenbergischen Kondominatsterritorium schied. So
lag es nahe, sich mit der aus einem Meiertum des Klosters Waldkirch hervorgegangenen
, von den Schwarzenbergern als Klostervögten gegründeten Stadt
Elzach, deren Pfarrsprengel das Unterprechtal mitumfaßt, zu beschäftigen2.
Seitdem hat mich die Geschichte des Handwerker- und Narrenstädtchens an der
„Wilden Elz" nicht mehr losgelassen. Die Elzacher haben mir das hoch angerechnet
und mich sogar mit ihrem Bürgerrecht ausgezeichnet, so daß ich in aller
Form berechtigt wäre, in den Fastnachtstagen als ehrlicher Schuddig mitzulaufen
!

Elzachs Ruhm im badischen und schwäbischen Land beruht denn in der Tat,
wenn man für diesmal von seiner aufstrebenden Wirtschaft (und seinen alten
Wirtschaften) absieht, auf seinem Fastnachtsbrauchtum und auf der originell-

1 Bader, Das badisch-fürstenbergische Kondominat im Prechtal (1934). Eine Ergänzung ..Die Glaubensspaltung
und die Entwicklung des kirchlichen Simultanverhältnisses im Prechtal" erschien im Jahrlauf 61
(19j4) dieser Zeitschrift.

2 Zur älteren Geschichte der Stadt Elzach, Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins 45 (1934), S. 91 ff.
Dazu: Ein Plan der Stadt Elzach aus der Zeit des großen Brandes von 1583, Schauinsland 62 (1935), S. 80 ff.

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