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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0014
Einkünfte und Besitz der Herrschaft Lichteneck
im gemeinteilherrlichen Flecken Riegel

unter den Pfalzgrafen von Tübingen nnd den Freiherren von Garnier

1391—1721

Von Adolf Futterer

Zum großen Reichs h of Riegel gehörten viele Güter und Leute zu
Riegel sowie die- Einkünfte aus 14 umliegenden und von ihm abhängigen
Dörfern, wie Endingen, Wellingen (abgegangen bei Wyhl), Kenzingen, Tenin-
gen, Bahlingen, Vogtsburg, Oberbergen, Rotweil, Burkheim, Betzenhausen,
Zarten, Tutschfelden, Richtlingen und Birnheim (wohl zwei abgegangene Weiler
im niederen Breisgau). Auch die vier im Jahre 970 genannten Riegeler Kirchen
waren Anhängsel des Hofes, nämlich St. Martin im Fronhof, St. Michael auf
dem Berge, St. Stefan im Weiler auf dem Bühl, und St. Maria unter dem Titel
„Gottesgebärerin" im Dungweil.

Im Jahre 969 schenkte Kaiser Otto der Große diesen Reichshof mit dem
ganzen Zubehör in und außerhalb des Dorfes der jungen, erst gegründeten
Benediktinerabtei Ein siedeln in der Schweiz. Riegel hatte wohl
auch freie Leute, auch Grundbesitz, der andern Herren und Klöstern, wie
Ettenheimmünster, Lorsch, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Ulrich, zu eigen
und in letztem Falle anderweitig bevogtet war; doch schon früh gelang es
dem Kloster, die Herrschaftsrechte über sämtliche Bewohner und Güter auszudehnen
. Die Schirmvogtei über den Stiftshof und seine Anhängsel hatte
Dietrich von Rimsingen und hernach dessen Sohn Hesso. Wohl letzterer erhielt
auch die Herrschaftsrechte über den noch kleinen Ort Riegel als Einsiedeln-
sches Lehen. Doch in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts muß es zwischen
Hesso III., der sich von Üsenberg nannte, und dem Kloster wegen schwerer
Übergriffe des ersteren zu Auseinandersetzungen gekommen sein, infolge
deren die Schirm- und Herrschaftsrechte ihm genommen und dem Herzog
von Zäh ringen übertragen wurden. Vielleicht schon im 11. Jahrhundert
hatte der Abt zum Schutze des Stiftshofes eine Befestigung auf dem Michelsberg
erstellen lassen; diese baute Bertold IV. um 1160 zu einer Burg aus und
übergab diese seinem Ministerialen Werner von Roggenbach. Nach dem Aussterben
der Herzöge von Zähringen im Jahre 1218 gelangten die Herrschaftsrechte
über den von ihnen neu angelegten und vergrößerten Flecken mit der
Burg und der Vogtei des Hofes wiederum in die Hände der Herren von
Üsenberg1. Neben Eigengütern hatten sie Klosterlehen, wie den Großhof,

1 Im Jahie 1498 gestehen die Gemeinteilherren, „daß selb Dorf Riegeil vor verscbynenen Jaren eigenthumb
des Gotzhauß zu Einsydeln gewesen und weyland die Herren von Üsenberg von Abbte und Convent
desselben Gotzhauß zu lehen erkandt und getragen" (K27a/43).

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