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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0049
Der Grundriß der hochmittelalterlichen Kirche

in Kirchzarten

Von Eduard Hlawitschka

Im Februar 1961 wurde in der Pfarrkirche St. Gallus zu Kirchzarten die
ältere, 1934 geschaffene Heizanlage durch eine neue, größere Kirchenheizung
ersetzt. Umfangreiche Bauarbeiten waren hierzu notwendig. Da der heutige
Kirchzartener Kirchenbau - - wie aus Zahleneinmeißelungen in verschiedenen
Bauteilen zu ersehen ist - - zum größten Teil aus der Zeit von 1505— 1510
stammt, jedoch bereits zum Jahre 816 durch eine St. Gallener Urkunde eine
„ecclesia in Zartunu"' bezeugt ist —■ an dieser hatte damals ein gewisser
Cozpert Anrechte, die er dem Galluskloster übertrug —, konnte es nicht uninteressant
sein, ob sich bei den erforderlichen Grabearbeiten etwa Grundmauern
bzw. Fundamentteile von früheren Kirchenbauten o. ä. erkennen ließen
. Ja, dem interessierten Beobachter stellte sich die Frage, ob sich dabei
Näheres über die Kontinuität des Kirchplatzes ergeben würde und ob man
in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Größe der hochmittelalterlichen
Kirche werde ermitteln können. Leider nützten das kirchliche und das staatliche
Denkmalpflegeamt die günstige Gelegenheit, die die Aufdeckung weiter
Kirchenschiffteile für eine gründliche Untersuchung bot, nicht. So wurden die
Grabungsarbeiten, der Einbau der neuen Luftschächte und die Wiederauf-
füllung des Fußbodens in aller Eile durchgeführt. Zumal andere Aufzeichnungen
und Vermessungen nicht gemacht wurden, möchte ich hier meine
privaten Notizen, d. h. die Beobachtungen lediglich eines Laien, zur Verfügung
stellen. Dazu besteht um so mehr Anlaß, als sich die Gemeinde Kirchzarten
rüstet, im Jahre 1965 die 1200-Jahr-Feier seiner ersten urkundlichen
Erwähnung zu begehen.

Der heutige Kirchenbau stammt, wie schon festgestellt, aus dem Anfang
des 16. Jahrhunderts1. In ihn wurden damals aber bereits vorhandene ältere
Bauteile einbezogen: so etwa die nördliche Längsseitenwand in ihrer ehemaligen
vollen Erstreckung und besonders auch der wesentlich ältere Turm.

Beim Turm stammt erst das oberste, das 6. Geschoß mit seinen vier
großen, den Turm nach allen vier Himmelsrichtungen öffnenden, aus rotem
Sandstein gearbeiteten und mit Maßwerk unterschiedlicher Form ausgestatte-
ten spätgotischen Spitzbogenfenstern aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die
darunterliegenden Geschosse sind wesentlich älter. So weisen das 5. und das

Beschreibung bei F. X. Kraufi, Die Kunstdenkmäler in Baden, Bd. VI, 1 - Freiburg (1904) S. 302 ff. Den
lucin behandelt ausgiebig L.Leonards, Frühe Dorfkirchen im alemannischen Oberrheingebiet rechts des
Rheins (Diss. Karlsruhe 1958), S. 123 ff.

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