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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0075
Die Münzversorgung des Breisgaus bis zum

Ubergang an Baden

Von Franz Josef Gemmert

Wenn wir den Breisgan als räumlichen Rahmen unserer Untersuchung
gewählt haben, so soll damit diese natürliche Landschaft am rechten Oberrhein-
ufer mit ihren Ausstrahlungen in den Schwarzwald gemeint sein. Ihre politischen
Abgrenzungen spiegeln sich im Münz- und Geldwesen automatisch
wieder, weil die münzberechtigten Landesherren jeweils für ihr eigenes Gebiet
geprägt und das Münzwesen geordnet haben.

Zeitlich wird unsere Darstellung erst dort beginnen, wo durch das Entstehen
und Aufblühen der Städte und ihrer Wirtschaft der Geldbedarf gewaltig
anstieg und nicht mehr „für einen Apfel und ein Ei" eingekauft werden
konnte, Steuern und Abgaben schon in Bargeld zu entrichten waren, aber
auch Großzahlungen nur noch durch zugewogenes Edelmetall (Mark Silber)
getätigt werden konnten, weil es neben dem Pfennig oder Denar keine größere
Münze gab, also etwa im zwölften Jahrhundert.

Die erste Münzstätte im Breisgau bestand in seiner ältesten Stadt, von der
sein Name abgeleitet ist, in Breisach, als Unternehmen der alemannischen
Herzöge im 10. und der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts. Mit dem
Zerfall des karolingischen Reichsmünzsystems, gekennzeichnet durch die Verleihung
des Münzrechts an die Gebietsfürsten und die fortschreitende Verschlechterung
des Pfennigs, treten an die Stelle des im ganzen Reich einheitlich
ausgebrachten und als Großhandelsmünze weit verbreiteten Reichsdenars
zahlreiche Pfennige der kleineren Münzherren, die naturgemäß an Wert und
Form von den früheren und unter sich verschieden ausfallen und nur für ein
bestimmtes Gebiet gelten sollen. So erscheint um die Mitte des 12. Jahrhunderts
am Oberrhein der Basler, Züricher, Konstanzer und Straßburger, aber auch
der Breisgauer Pfennig, zu dessen Herstellung die damals reiche und noch
wachsende Ausbeute der Breisgauer Silbergruben das Edelmetall lieferten.

Der Breisgauer Pfennig

Die ausgezeichnete Monographie Friedrich Wielandts über den Breisgauer
Pfennig und seine Münzstätten gibt erstmals umfassend Aufschluß über diese
vorher wenig beachtete Münzgruppe vom Oberrhein, deren Verbreitungsgebiet
sich etwa vom Untersee bis Waldshut und Villingen, und von der Bleich
bis zum Baselbiet erstreckte, dessen Pfennig dagegen rechtsrheinisch das
untere Wiesental und zum Teil den Hotzenwald beherrschte.

Seine wichtigste Münzstätte war in Freiburg als dem Hauptort des Silberhandels
, daneben gab es solche in Breisach, Neuenburg, Todtnau, Villingen,
Waldshut, Tiengen und Schaffhausen. Andere werden in Staufen, Münster,

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